HammaBowl V (21.+22.05.2022 in Hamburg)

Es war nun schon der fünfte HammaBowl, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, erst der zweite, an dem ich teilgenommen habe. Mein erstes Turnier am Brett seit dem World Cup 2019. Corona war nicht das einzige, was dazwischen kam. Das Turnier fand erstmals in neuer Location statt, in der Jugendherberge Horner Rennbahn mit Platz für 70 Coaches (66 waren angetreten). Leider habe ich vergessen, Fotos zu machen, es gibt aber welche auf Facebook. Die Räumlichkeiten waren okay, es war genug Platz, man konnte auf dem Balkon frische Luft schnappen und es war nicht weit zu den Toiletten. Man bekam frischen Kaffee und kalte Getränke, das Essen war allerdings… nun, dazu sogleich noch.

Ich trat mit meinen Untoten an, die ich während Corona fertig bemalt hatte und nun auch mal am Brett einweihen musste. Statistisch gesehen sind sie in BB2020 bisher Underperformer, aber ich wollte es für mich selber rausfinden. Das Roster war simpel, 13 Spieler, alle Positionals, Guard auf beiden Mumien und einem Wight, Tackle auf dem anderen Wight, ein Block-Ghoul, ein Wrestle-Ghoul, 3 Rerolls. 10k blieben übrig, und die steckt man heutzutage bekanntlich in den Assistant Coach (der mir tatsächlich ein- oder zweimal einen Reroll sicherte).

Untote von Mano di Porco. Die meisten meiner Gegner hatten deutlich kunstvoller bemalte Teams, aber ich übe ja auch noch. ;-)

Spiel 1 gegen ZioSquaqqerone mit Skaven (1-3)

Mein erster Gegner war ein in Hamburg lebender Italiener, der sein erstes NAF-Turnier bestritt. Er hatte allerdings schon Erfahrung in einer Liga gesammelt und brachte fantastisch bemalte Skaven an den Start. Zio erwies sich als extrem sympathischer und fairer Coach, der allerdings Schwierigkeiten hatte, seine Züge in der vorhandenen Zeit zu spielen. 2 Stunden 15 Minuten pro Match ist nicht viel, und für unerfahrene Coaches ist es wirklich sehr wenig. Ich konnte es nicht über mich bringen, auf der Schachuhr zu bestehen, und so konnten wir die 2. Hälfte nicht beenden. Für das Ergebnis war das aber zum Glück egal.

Zio hatte einen Block Rattenoger und Kick auf einem Gutter Runner. Der Kicker war in diesem Falle sein Geld wert und brachte mich mehr als einmal in Bedrängnis. Ich gewann den Coin Toss, ließ ihn angreifen, und er machte seinen Touchdown in T2. Ich wollte auf 2-1 spielen, bekam aber dummerweise einen Blitz gegen mich und den Kick genau an die Seitenlinie. Ich hätte wohl noch sicherer gegen Blitz aufstellen müssen, ich hatte mir zu viele Sorgen um meine zerbrechlichen Ghoule gemacht und zu wenig Sorgen um seine Gutter Runners. Mit vielen GFIs, pardon, Rushes konnte er den Ball fangen und halbwegs sichern. Ich konnte ihn im Gegenzug sacken, kam aber nicht an den Bounce und konnte nur den Ball zustellen. Er hatte dann einen 4+ 4+ 3+ 2+ zum 2-0, und es klappte. So kann’s laufen gegen Skaven.

Der nächste Drive lief mehr nach Plan, ich konnte seinen Rattenoger in die KO-Box befördern und in T8 den Anschlusstreffer holen. Der ROger erholte sich, und nach einem sehr tiefen Kick und Pick-up fail schickte Zio erneut seine schnellen Ratten mit diversen Rushes nach vorne. Ich musste einen ungedeckten Handover riskieren und konnte mich so etwas stabilisieren, geriet aber sofort wieder unter Druck, als die Skaven vollen Kontakt gingen. Ich musste mit dem Ball dodgen, der 1 in 9 Fail kam und der Bounce landete da, wo ein Gutter Runner ihn leicht aufheben konnte. Das war das 3-1 in T3, und damit war auch unsere Zeit um. Wir hätten in die Mittagspause hinein spielen können, aber ich verzichtete.

Spiel 2 gegen kiln mit Ogern (1-1)

Oger sind bekanntlich knifflig zu spielen. Mein Gegner kiln machte seine Sache ziemlich gut, auch wenn mir die Skillauswahl auf dem Runt Punter fragwürdig erschien (On the Ball und Break Tackle?) Ein leichter Stellungsfehler ermöglichte mir zwar einen Sack, doch kiln konnte den Ball danach sichern. Ich ließ meine Mumien und Zombies die Oger binden und machte mit meinen Wights und Ghoulen Jagd auf Gnoblars. Er behielt die Nerven und riskierte schließlich in T6, als ich meinen Safety aufgelöst hatte, den TTM, der auch tatsächlich in Reichweite landete. Er hätte noch einen Turn sicher stallen können, machte aber direkt den Score. Trotzdem schaffte ich keinen 3-Turner gegen eine gut stehende Defence, es waren einfach noch zu viele Gnoblar auf der Pitch, und 2 davon hatten Diving Tackle.

In der zweiten Hälfte hatte ich den Plan, früh zu scoren und auf Sieg zu spielen, doch ich verlor 2x den Ball nach 4+ Oger-Dodge und Pow auf den Blodger. Am Ende konnte ich froh sein, dass es mit dem T8 Score klappte. Sein TTM-Versuch wurde dann durch einen Blitz vereitelt. Im Ergebnis hätte ich meinen Safety im ersten Drive nicht auflösen sollen, aber da sein TTM in Reichweite landete, machte es keinen Unterschied. Gegen gut gecoachte Oger kann man schon mal Unentschieden spielen, wenn der TTM klappt.

Spiel 3 gegen AndreJ mit Goblins (0-1)

Dieses Spiel war hart für mich. Es war das dritte Spiel nach zwei schon nicht sehr erfolgreichen Spielen. Ich hatte kaum Pausen gehabt, weil auch das Spiel gegen die Oger mit Ach und Krach in der vollen Zeit fertig wurde. Ich kam 5 Minuten zu spät an den Tisch und es war direkt hektisch. Dass wir von Anfang an mit Schachuhr spielten, empfand ich dabei sogar als gut weil fair, aber es gab immer wieder Uneinigkeit über die Regeln, 2x mussten wir die Orga rufen. Ich möchte meinem Gegner nichts unterstellen, es war aber schon so, dass er sich 5x zu seinen eigenen Gunsten irrte. Leider ist es mir nur 4x aufgefallen.

In seinem Drive hatte ich meine Mühe mit den Secret Weapons, zu meinem Glück richteten sie nicht allzu viel Schaden an und sein Ball & Chain ging beim ersten Rush raus. Er pushte früh nach vorne mit diversen Dodges durch meinen Screen, als ob er Snotlings spielen würde. Ich habe die 3+ Dodges nicht gezählt, aber es waren buchstäblich Dutzende. Im ganzen Match hatte er einen einzigen Turnover nach Dodge Fail, in der 2. Hälfte. Ich konnte seinen Ballträger dann trotzdem Sacken, er hatte jedoch den Black Gobbo und dadurch Disturbing Presence auf dem Ball. Nun folgte der besagte unerkannte Fehler: Wir wendeten DP auf den Pick-up an. Natürlich weiß ich eigentlich, dass es nur auf Pass und Catch wirkt, aber ich war in meinem Kopf irgendwie falsch abgebogen und es fiel mir dann erst auf, als ich schon zu Hause war. Dadurch klappte mein Pick-up nicht und er konnte dann den Ball aufheben und erneut durch meinen Screen dodgen. Ich hatte einen einzelnen 3+ Dodge ohne Reroll zum Sack, der aber failte, und er machte dann mit 4 Rushes ohne Reroll den Touchdown. 

In der 2. Hälfte konnte ich nicht zu einem schnellen Score durchbrechen, dafür hatte ich nicht genug Schaden angerichtet und die vielen erfolgreichen Dodges taten ihr übriges. Ich hatte dann einen einzelnen Rush mit Reroll zum Ausgleich T8, und du ahnst es an dieser Stelle: Snake Eyes kamen. Der laute und schrille Triumphschrei meines Gegners war dann doch ein bisschen viel für mich, ich meine klar, wenn du mit Goblins gegen Untote gewinnst, darfst du dich freuen, auch wenn es super lucky war, das ist okay, aber so wie der gesamte Tag gelaufen war und nach den ganzen Regeldiskussionen und nachdem er vorher bereits jeden meiner Fails und jede seiner Cas feierte… fiel es mir dann schwer, zu gönnen.

Abendprogramm

Die Orga hatte einen Tisch im etwa 20 Minuten zu Fuß entfernten Block House gebucht, es wurde spekuliert, dass der thematisch passende Name die Auswahl beeinflusst hatte. Wir hatten einen Raum für uns, was praktisch war. Leider war die Räumlichkeit, was den Schallpegel anging, eher ungünstig, sodass ich dann nach dem Essen auch schnell aufbrach. Es wurde für mich dann noch ein langer Abend, ich muss irgendwas von dem Essen nicht vertragen haben. Und der frische Spargel im Block House war es wohl kaum. Sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit der Backfisch, den es mittags in der Jugendherberge gab.

Selbst ohne diese Erfahrung kann ich der Verpflegung vor Ort keine gute Punktzahl geben. Ich bin wirklich kein Snob, was das angeht, in anderen Jugendherbergen esse ich problemlos, aber puh. Pappiger Backfisch, fade Spätzle und die Currysoße habe ich gar nicht erst probiert. Immerhin gab es ein Salatbuffet.

Spiel 4 gegen Silbertasche mit Orcs (2-0)

Einigermaßen ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen gegen Orcs, endlich ein normales Team. Inzwischen war ich an Tisch 30 (von 33) angekommen und es konnte eigentlich nur noch besser werden. Mitte der ersten Halbzeit sah es jedoch nicht so richtig danach aus, nachdem in meiner Offence beide Mumien verletzt raus gingen und nicht regenerierten. Wer braucht schon ST5 und Guard gegen Orcs, right? Ich musste meine Ghoule jetzt wie Elfen spielen, hatte jedoch Glück, dass die entscheidenden Dodges klappten. Zu meiner Erleichterung schien es, dass mein Coaching doch noch einigermaßen solide ist, was dann an Tisch 30 auch ohne Mumien ausreichte, um ein ungefährdetes 2-0 nach Hause zu bringen.

Spiel 5 gegen spudWorks mit Orcs (2-1)

Nachdem nun endlich der erste Sieg in der Tasche (höhö) war, ging es an Tisch 24 erneut gegen Orcs, dieses Mal mit Sneaky Git Goblin, der allerdings keinen Schaden anrichten konnte. Ich hatte wieder zuerst den Angriff, und durfte dieses Mal auch mit Mumien spielen. In den ersten zwei Zügen verbrannte ich 2 Rerolls, konnte dafür aber einen Black Orc, pardon, Big Un, surfen. Ich hätte T6 mit einem Rush scoren können, entschied mich aber für einen etwas riskanten Stall und hatte Glück, dass alles klappte.

In der zweiten Hälfte verursachte der Troll früh einen Turnover, und ich stieß durch eine Lücke in den Reihen der Orcs vor, um Druck zu machen. Bei den Orcs folgten ein Pick-up Fail auf die 3+ und ein weiterer Turnover, und meinem Gegner verging verständlicherweise kurzzeitig das Lachen. Nach meinem 2-0 spielte er jedoch einen guten Drive zum Anschlusstreffer und fand dann auch seine gute Laune wieder. Ich war nach zwei relativ leichten und, Nuffle sei Dank, schnellen Spielen mit entsprechend langen Pausen nun auch relativ entspannt. Ich hatte sogar Gelegenheit, ein bisschen an den vorderen Tischen zuzuschauen, wo Peddas Lizards, Volkajos Khemri und Sprinters Dark Elves um den Sieg kämpften.

Die Mittagspause lag in der Halbzeit von Spiel 5, was ich gut fand. Nach der Erfahrung des Vortages stand mir der Sinn jedoch nicht nach dem Herbergsessen, ich vertrat mir lieber ein wenig die Beine und holte mir einen Döner am Bahnhof.

Spiel 6 gegen Hannibal mit Snotlings (2-1)

Im letzten Spiel hatte ich nun sogar noch die Chance auf einen positiven Record, und musste erneut gegen ein Stunty Team ran. Dieses mal Snotlings mit drei Sneaky Gits, Bomber und Master Chef (sic!), dafür aber ohne Star und mit nur einem Pump Wagon. Ich hätte ehrlich gesagt lieber gegen ein “normales” Team gespielt, als mir den Kopf über Bomben und Diving Tackle zu zerbrechen, während ich mit nur einem Reroll gegen 14 Feldspieler antrat, so klein sie auch sein mochten. Zumal mein Gegner mir dieses Mal nicht den Gefallen tat, irgendwelche leichten Fehler zu machen. Aber was muss das muss.

Ich entschied mich, zuerst anzugreifen, und nutzte jede Chance, mit meinem Tackler den Bomber zu blitzen. Der ging im zweiten Versuch raus, allerdings konnte ich den Tackler nicht in Sicherheit bringen, und ein Gang Foul später war dieser ebenfalls draußen und regenerierte nicht. Trotzdem ein Tausch, mit dem ich leben konnte, zumal ich sonst keine größeren Verluste hinnehmen musste. Umgekehrt hatte ich hingegen genug Schaden angerichtet, dass Hannibal seine Secret Weapons nach meinem Score T8 aufstellen musste, sodass sein Bribe ihm nicht half und er die zweite Halbzeit nur noch mit Trollen und Snotlings spielte.

In seiner Offence versuchte er nach ein paar Zügen den TTM, der klappte nicht, der Ballträger blieb jedoch auf den Beinen. So lief er kurzerhand mit einem ganzen Haufen 2+ Dodges durch meinen Screen. Mit Snotlings kannst du sowas machen, naja mit Goblins offenbar auch, wie ich ja am Vortag gelernt hatte. Ich konnte trotzdem mit meinem Block Ghoul noch einen 3d Blitz auf den Ball bringen, bekam jedoch keinen Knockdown und entschied mich, meinen einzigen Reroll nicht zu verbraten, da ich den Ball nicht gut genug sichern konnte und diverse Snotlings in der Nähe waren. Nach seinem Score konnte ich dann im ersten Versuch den Ball aufheben, was wichtig war, und danach hatte Hannibal nicht mehr genug Leute, um eine ernsthafte Verteidigung aufzubauen. Ich konnte seine Trolle binden und die verbleibenden Snotlings nach und nach abräumen. Ein Triple Pow oder TTM direkt auf den Ballträger hätte es nochmal interessant machen können, aber dazu kam es nicht. Trotzdem brauchte ich am Ende wieder einen Rush mit Reroll, aber ich blieb von einem zweiten Mal Snakes verschont.

Fazit

Es war toll, nach so langer Zeit endlich mal wieder ein Turnier am Tisch zu zocken. Für Blood-Bowl-Verhältnisse war es schon ein größeres Turnier, die Orga und Logistik hat aber super geklappt. Ich habe viele bekannte Gesichter wiedergesehen und einige neue Gesichter den Online-Nicks zugeordnet. Der Geräuschpegel und die schlechte Luft sind für mich immer eine Herausforderung, aber das ist es wert.

Nach Tag 2 stand ich mit einem versöhnlichen Ergebnis von 3-1-2 auf Platz 24 von 66, mit 8-7 Touchdowns und 13-8 Casualties. Die Frage bleibt, ob Untote in BB2020 noch gut sind. Stimme hat immerhin mit Untoten 5-0-1 geholt, was am Ende sogar für Platz 2 reichte. Gleich das erste Spiel verloren, dann alle weiteren gewonnen und aus dem Windschatten noch an Sprinter vorbei gezogen. Er sagte aber, jedes Spiel war hart und hätte auch anders ausgehen können. Mein Turnier war nicht wirklich aussagekräftig, das hätte so auch jedem anderen Tier 1 oder Tier 2 Roster passieren können.

Den ersten Platz holte Pedda mit einem Sieg über Volkajo, an dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch! Nächstes Jahr soll das Event an gleicher Stelle stattfinden, dann mit Platz für bis zu 100 Coaches. Der Dungeonbowl muss sich warm anziehen!

Die Show muss weitergehen

Nächstes Wochenende steigt der German Team Bowl in Köln. Vor Ort, am Brett. Seit Tagen ist in der deutschen Eurobowl-WhatsApp-Gruppe der Teufel los. Alle sind heiß. Ich bin zu spät für die Anmeldung und es passt auch zeitlich nicht. Aber es juckt in den Fingern. Wie die meisten habe ich inzwischen vollen Impfschutz. Zeit, mal wieder rauszugehen und die Minis auszupacken! Habe noch zwei fertig bemalte, ungespielte Teams rumstehen, und das dritte ist in Arbeit:

Chaoszwerge von Hungry Troll. Bin kein großer Künstler, aber es wird gehen.

Also die Vorfreude ist groß? Tja, wenn. Wenn da nur nicht die neuen Regeln wären. Früher habe ich ja selber die Augen verdreht über die Blood-Bowl-Opas, die in CRP den Untergang des Abendlandes sahen und immerzu von LRB4 schwadronierten. Aber während CRP ein klares Designziel verfolgte und auch umgesetzt hat (ob einem das nun gefiel oder nicht), ist bei BB2020 eine solche Stringenz schmerzlich zu vermissen. Das einzig erkennbare Designziel ist es, das Passspiel zu stärken, und dieses Ziel wurde so krachend verfehlt, dass man sich nur an den Kopf fassen kann.

Nun haben mir viele gesagt, ich solle die neuen Regeln erst mal spielen, so schlimm sei es nicht, es sei immer noch Blood Bowl und spiele sich weitgehend wie vorher. Erst recht im NAF-Format, wo man von den Seasons und dem neuen Skillsystem nichts merkt. Und mir bleibt ja auch gar nichts anderes übrig, wenn ich nicht aufhören will. Spätestens, wenn BB3 für PC und Konsole rauskommt, wird an den neuen Regeln kein Weg mehr vorbei führen. Also Augen zu und durch.

Ich ärgere mich halt. Über die Dreistigkeit, mit der Games Workshop die Fans zu melken versucht. Über die Fans, die das auch noch feiern. Über die Designer und ihre Inkompetenz. Nuffle hilf, sogar das Artwork ist grauenhaft.

Aber genug gerantet. Ich muss aufhören, mich zu ärgern, und die neue Realität einfach akzeptieren wie ein guter Stoiker. Fumbbl hat letztes Wochenende ein Update eingespielt, mit dem es nun in eine Art Open Beta für BB2020 geht. Seasons und Redrafting sind noch nicht implementiert, und auch die Sonderfähigkeiten der Star Players nicht. Es wird sicherlich nicht von Anfang an alles reibungslos funktionieren. Aber man kann jetzt BB2020 online spielen. Im ersten Schritt gibt es noch keine gewerteten Spiele, sondern eine Open League. (Edit: Und jetzt ist auch die neue Competitive Division live!)

Ich habe dieses Jahr noch so gut wie nicht gespielt. Gerade mal 22 Matches, und das letzte vor 5 Monaten. Zeit, den Ringrost abzubürsten. The show must go on!

NAF Live auf Fumbbl

Nein, das hier ist nicht die neueste Statistik zu den Corona-Fallzahlen, auch wenn eine Korrelation zu vermuten ist:

Das sind die wöchentlichen Spiele auf Fumbbl. Besonders stark ist die League-Division (rote Kurve) gewachsen. Das liegt zum Einen daran, dass diverse Table-Top-Ligen ihren Spielbetrieb Lockdown-bedingt auf Fumbbl umgestellt haben. Die Liga-Administration dort ist etwas sperrig, bietet aber viele Optionen und dadurch die Möglichkeit, die heimische Liga (mit etwas Aufwand) 1:1 zu transponieren.

Und der andere Grund sind die NAF Live Events. Es gibt ja schon länger NAF Online auf Fumbbl, dort laufen die Turniere für gewöhnlich mit wöchentlichem Spielrhythmus, so auch derzeit gerade der Tilean Team Cup. Neu sind die NAF Live Turniere, bei denen, wie bei einem normalen Taple-Top-Event, alle sechs Spiele an einem Wochenende gespielt werden. Dafür wurden drei Gruppen für verschiedene Zeitzonen eingerichtet: Ozeanien (beginnt um 2 Uhr nachts), Europa (beginnt um 11 Uhr) und Amerika (beginnt um 18 Uhr). Die amerikanische Zeitzone erwies sich für europäische Coaches als familienfreundliche Alternative, um kurz nach Mitternacht waren auch dort die Spiele durch. (Alle Zeitangaben CET.)

Das erste Event war das Dungeon Bowl Dust-Up vor drei Wochen, das das Regelwerk des ausgefallenen deutschen Majors verwendete. Dieses Wochenende nun lief das zweite Event, der Eucalyptus Bowl Brouhaha. Insgesamt nahmen 222 Coaches teil, die aus organisatorischen Gründen in 6 Gruppen aufgeteilt wurden (1 Ozeanien, 3 Europa, 2 Amerika). Dementsprechend gab es nicht einen, sondern 6 Sieger, was ich persönlich etwas unbefriedigend finde, aber sei’s drum, Glückwunsch an fol82, La_Yena, MikiRuni81, dirold, LEGOLAS74 und varagh80!

Das Regelwerk des Eucalyptus Bowl stellte eine deutliche Abwechslung gegenüber den üblichen Reglements im Eurobowl-Stil dar. Eine Abwechslung, die nicht allen Coaches gefiel. So konnte man hier Amazonen mit 11x Blodge oder Woodies mit Wizard begegnen. Gleichzeitig konnten aber alle bis auf Stunties nur 2x Guard nehmen. Ich persönlich fand es cool, mal etwas anderes zu sehen als immer die gleichen Builds. Unabhängig davon waren wieder viele Bretonen mit Bo Gallante unterwegs, eine sehr starke Combo, wie man gesehen hat.

Ich war dieses mal mit Chaos Dwarves angetreten als Teil meiner Diversifizierungsstrategie. Der erste Tag endete für mich 3-0-0, der zweite Tag 0-0-3. Also eher durchwachsen, der zweite Tag war sehr frustrierend, zumal die ersten zwei Spiele nicht nur Mirror Matches waren (ich hasse Mirror Matches), sondern auch recht früh entschieden waren. Im letzten ging es dann um nichts mehr, also entschloss ich mich, ein sicheres Unentschieden für eine geringe Siegchance aufs Spiel zu setzen, und natürlich ging der Gamble nach hinten los und ich verlor.

Letztlich sind Chaos Dwarves ein cooles Roster, das mich zwingt, mein Positionsspiel weiter zu verbessern, aber was ihnen gegenüber Elfen fehlt, ist einfach die Fantasie. Bei Elfen geht (fast) immer noch irgendwie was, und wenn gar nichts mehr geht, dann ist das Spiel wenigstens schnell zu Ende. Bei Teams mit wenig Movement und Agility kann es halt passieren, wenn dein Plan A nicht aufgeht, dass du einfach keinen Plan B hast und dann trotzdem noch ne Dreiviertelstunde weiterspielen musst.

Am Ende also 3-0-3, dank gutem Tiebreaker immerhin Platz 11 von 32 in meiner Gruppe. Ich verzichte auf ausführliche Match Reports und lasse nur die Links zu den Replays hier, besonders Donpimpon und Java sind als starke Gegner hervorzuheben:

1. Match: 2-1 gegen omopelo (Norse)
2. Match: 2-0 gegen Talons9599 (Amazon)
3. Match: 1-0 gegen Donpimpon (Bretonnian)
4. Match: 0-2 gegen Buliwyf (Chaos Dwarf)
5. Match: 1-2 gegen Java (Chaos Dwarf)
6. Match: 1-2 gegen Amok2714 (Norse)

Insgesamt fand ich das Turnier anstrengend, aber es ist schwer zu sagen, ob das nicht vor allem daran lag, dass mein Tag 2 so unglücklich lief. Wenn man vor Ort ist, reißt es dann vielleicht noch die Stimmung und der Kontakt mit den anderen Coaches raus, aber das kann ein bisschen Chat mit dem Gegner und im Fumbbl Discord einfach nicht ersetzen. Trotzdem taugt das Format wohl als Ersatzdroge, wie der große Zuspruch zeigt.

Weitere Events sollen im Zwei-Wochen-Takt folgen, 2-tägige sowie auch 1-tägige mit 3 Spielen.

NAF World Cup 2019: Match Reports

Vom Event selber hatte ich im vorigen Eintrag ja bereits berichtet, ich wollte dann aber doch noch etwas zu den einzelnen Spielen schreiben, denn was zählt, ist schließlich immer noch aufm Brett. Ich war mit Waldelfen angetreten und hatte keine Experimente gewagt: Standard-Line-Up mit 2 Wardancers, Treeman, 3 Catchers, 1 Thrower, 4 Linemen, 2 Rerolls, kein Apo. An Tag 1 bekam ich Tackle und Strip Ball auf den Dancers und Leader auf dem Thrower. An Tag 2 kamen ein Wrestle- und ein Dodge-Lino hinzu. Für Tag 3 hatte ich mich für Guard auf einem Catcher entschieden, durch das Double verfielen 10k und ich bekam keine zweiten Skill. Ein ziemlich solides Roster, gegen das niemand gerne antritt, aber wie es mit Woodies eben so ist: sie können ein Spiel nicht so kontrollieren wie einige Basher oder auch Darkies, sie müssen sich auf ihre spektakulären Aktionen verlassen, die sie besser als jede andere Rasse beherrschen, die aber eben auch mal schiefgehen können.

Spiel 1 gegen TheOldTook (Chaos) 2-0

Chaos war neben Necros die gehypteste Rasse in diesem Regelwerk, doch für Woodies ein willkommener Gegner, vor allem, wenn sie, wie hier, mit wenig Guard antraten. Mein Gegner, ein Schweizer, fand dagegen hier kein Mittel. Im Pouring Rain scheiterte der Pick-Up und die Elfen stürmten nach vorne. Chaos konnte früh zwei Elfen vom Platz räumen, doch die verbleibenden 9 stahlen den Ball in der 1. Hälfte gleich zweimal, sodass ich zur 2. Hälfte nur noch die 2-0 Führung verteidigen musste. Auch die von meinem Gegner sicher erhofften Dodge Fails blieben aus, und so konnte er mich zu keiner Zeit in Bedrängnis bringen, auch wenn mein Passversuch zum 3-0 in T16 scheiterte.

Spiel 2 gegen Madfrog (High Elf) 1-2

Schon im allerersten Zug war klar, dass dieses zweite Partie deutlich härter werden würde. Madfrog aus Deutschland führte nicht nur wunderschöne selbstbemalte Hochelfen ins Feld, sondern er wusste auch mit ihnen umzugehen. Wo mein vorheriger Gegner nicht so genau gewusst hatte, was er gegen die Woodies machen sollte, wusste Madfrog es genau: Er gab mir den Ball und lud mich zum Scoren ein. Ich lehnte zuerst ab und haute statt dessen seinen Dodge-Catcher mit meinem Tackler, doch die Injuries sollten in diesem Match nicht zu meinen Gunsten laufen. Nachdem Madfrog in den Rücken meiner Offence kam und mir weiterhin die rechte Flanke weit offen ließ, nahm ich die Einladung dann doch an und hoffte auf einen Goal Line Stall. Madfrog spielte es jedoch genau richtig und behinderte meinen Stall, statt direkt auf den Ball zu gehen. Als dann bereits mein erster 3+ Dodge fehlschlug, blieb mir nichts anderes übrig, als T6 zu scoren.

Nun konnte Madfrog den 3-Turner versuchen, auf den er es abgesehen hatte. Er schickte Receiver in meine Hälfte, gegen die ich verteidigte, gab dann statt dessen einem Blodger den Ball und lief mit diesem und etwas Support die Seitenlinie entlang. Mit ein paar Dodges und GFIs bekam ich einen 2d-Blitz mit meinem Tackler zustande, der Reroll war jedoch weg und es kamen nur Pushes, und danach auch noch ein 2+ Fail im Anschluss, sodass das 1-1 dann eine recht einfache Sache war.

Die zweite Hälfte sah ihn mit dem Ball und mich in Unterzahl, doch er hatte weder Sure Hands noch Guard, sodass es für ihn schwer war, den Ball bis zu einem T16 Score sicher zu halten. Ich hatte noch die Hoffnung, mein Baum und mein Tackler könnten die zahlenmäßige Überlegenheit der Hochelfen etwas regulieren, doch nicht heute. Es blieb also nichts, als die Wardancers springen zu lassen. Sein Positionsspiel war nicht schlecht, aber dennoch gelang es mir, 2x den Ball loszuschlagen. Beim Bounce hatte ich allerdings 2x Pech und dieser wurde von einem seiner Catcher gefangen.

Letztlich entkam er mit dem Ball zu einem Goal Line Stall, inzwischen waren 6 Woodies draußen und der Baum stand nutzlos in der Gegend. Mein verbleibender Wardancer spielte den Helden mit einem 3+ 2+ 2+ 3+ 3+ 4+ Blitz, pushte den Ballträger in die Endzone, dank Srip Ball jedoch kein Touchdown, und Hoffnung kam auf, denn ginge der Ball ins Aus und wäre der Throw-In gut, so hätte ich noch zwei freie Spieler gehabt, einen für den Pass und einen in Scoring Range, einfach gedeckt. Allein, es sollte nicht sein, der Ball sprang zurück ins Feld hinter seinen Screen. Madfrog hatte dann in seinem Zug noch einen kleinen Aussetzer bei dem Versuch, zwei meiner Spieler zu surfen, und schob mich auf den Ball, doch der fatale Bounce blieb aus und er konnte in seinem T16 scoren.

Ich konnte nun einen One Turner versuchen, und sein Set-Up ließ mir eine reelle Chance, zumal ein paar von meinen K.O.s zurück kamen. Doch Perfect Defence machte meine Chance zunichte.

Spiel 3 gegen lordgarlack (Necromantic) 2-1

An dieses erste von 4 Spielen am Samstag habe ich fast keine Erinnerung. Zum Glück habe ich mir vor Ort ein paar Notizen gemacht. Mein schottischer Gegner hatte zuerst die Offence, und nachdem ich früh ein paar Elfen verloren hatte, riskierte ich den -2d und schlug den Ball los. In dem darauffolgenden Handgemenge konnte ich mit einem 3+ 4+ den Ball erobern und zum T8 Defensive Score entkommen. So wünscht man sich das mit Woodies. Wenn man in der 2. Hälfte 1-0 vorne liegt und den Ball hat, kann man wahlweise die Uhr runterspielen oder scoren, ein 2-0 ist meist der sichere Sieg und einem unsicheren Stall vorzuziehen. Da bei mir nichts wichtiges schiefging, konnte ich T14 den Score einfahren. Sein 4+ Pass zum Anschlusstreffer T16 war nur noch für die Galerie.

Spiel 4 gegen gardengnome (Nurgle) 0-0

An meinen Gegner aus Spiel 4 erinnere ich mich umso besser, dieser Aussie war ein echtes Unikat. Mit seinem grauen Bart und seiner Wollmütze sah er ein bisschen aus wie eine Figur aus “Das Letzte Einhorn”. Auch seine antiken Nurgle-Figuren fügten sich ins Bild. Ich kam nicht umhin zu bemerken, dass er diverse NAF-Trophäen als Marker verwendete. Ja, kommentierte er, er hätte schon das ein oder andere Turnier gewonnen. In Australien, nehme ich an. Aber aus Down Under nach Europa fliegen, um Blood Bowl zu spielen, das muss man auch erstmal machen, also stellte ich mich auf einen harten Gegner ein.

Er hatte den Ball und setzte sein Beast of Nurgle offensiv ein, seine Spielweise war etwas unorthodox und es gelang mir, ihm den Ball abzunehmen, ich musste allerdings das Beast ungedeckt lassen und konnte nur den Really-Stupid-Assist verhindern. Das Beast spielte nun den Helden, war nicht nur nicht Stupid, sondern schaffte auch die GFIs und brachte Tentacles auf den Ballträger. Dieser konnte sich frei blitzen, fand jedoch in 4 Würfeln nicht den benötigten Pow und musste Leapen, was prompt fehlschlug. Kein Score für die Woodies (allerdings auch keiner für Nurgle) in Halbzeit 1.

Trotzdem war noch alles im grünen Bereich mit 11 Elfen im Angriff bei 0-0. Allerdings spielte gardengnome eine gute Defence, der Stärkevorteil der Nurgles, die Disturbing Presence und die Tentacles machten mir das Leben schwer. Mein Baum schlug sehr früh Wurzeln und nach und nach geriet ich in Unterzahl. Schließlich sah ich mich gezwungen, mit dem Ballträger zu blitzen, um eine Lücke zu öffnen, durch die ich mit genügend Spielern vorstoßen konnte, um den Score zu sichern. Ich brauchte jedoch den Pow für die Lücke, und bekam im ersten Versuch erneut nur Pushes. Reroll. Double Skull. Ich konnte meinem Gegner seinen Freudenschrei nicht übelnehmen. Hab niemals Mitleid mit Woodies. Nach diesem Debakel hatte ich alle Hände voll zu tun, das 0-0 zu verteidigen, was mir jedoch gelang.

Spiel 5 gegen gcoleman76 (Skaven) 2-0

Woodies gegen Skaven sind immer besonders unberechenbare Spiele. Der Vorteil war auf meiner Seite, da ich zuerst verteidigen durfte. Mein Gegner aus England schickte zwei Gutter Runners nach vorne und blieb mit dem Cage relativ weit hinten. Ich verteidigte gegen die Receiver, konnte jedoch nicht widerstehen, als er mir die Chance auf einen Leap zum 1d bot. Der Ball kam frei und der Bounce war gut, mein Catcher holte ihn, konnte aber nirgendwohin, wo der Block Gutter Runner ihn nicht erreichen konnte. Der folgende, entscheidende Blitz brachte jedoch in 4 Würfeln keinen Pow oder Powskull, sodass ich entkommen und den Ball meinem Wardancer geben konnte. Zwar schaffte der Rattenoger es noch, den Ballträger zu markieren und den 3+ Dodge zu erzwingen, doch der Dodge klappte und der T8 Score folgte.

Die zweite Hälfte war das reine Chaos, die letzten 4 Züge mussten wir beide ohne Rerolls spielen. Es gab eine Menge Fail auf beiden Seiten, ein Wechselbad der Gefühle, doch mit dem glücklichen Ende für mich. Am Ende hieß es daher 2-0.

Spiel 6 gegen Topas (Dwarf) 0-0

Zwerge mit ihrem vielen Tackle und Guard können ein unangenehmer Gegner für Woodies sein, auch wenn der Geschwindigkeitsunterschied viel ausmacht. Topas aus Deutschland entschied sich, den Kick-Off zu empfangen, ein gewisses Gamble. Er machte ein paar kleine Stellungsfehler, über die er sich selbst ärgerte, doch sein Angriff rollte, ein paar Elfen gingen vom Platz und er war auf der linken Flanke durch. Mir blieb nur eine überaus waghalsige Aktion mit einem 3+ 4+ 1d Blitz, der billigend in Kauf nahm, dass mein Wardancer gesurft wurde. Doch ich bekam den Pow und einen perfekten Bounce, und Zack, weg war der Ball. Topas stand vor den Scherben seiner Offence, doch ein heldenhafter Blocker mit einem 4+ Dodge und GFIs holte den entflohenen Catcher noch ein und verhinderte das Schlimmste.

Also, 0-0 und Offence, keine schlechte Ausgangslage, doch wie spielt man das gegen gut stehende Zwerge? Ich ließ mich zunächst weit in meine eigene Hälfte zurückfallen, um ihn nach vorne zu locken, worauf er nur so halb hereinfiel, doch ich fand schließlich die Räume, um nach vorne durchzubrechen. Eine Menge Sachen hatten bei mir geklappt, doch den letzten Pow als Sahnehäubchen bekam ich nicht, und so konnte wieder ein heroischer Blocker mit einem 4+ Dodge den Ballträger erreichen. Ich hatte dann noch ein 3+ 3+ zum Score, doch das klappte nicht, und sein super unwahrscheinliches Passspiel zum T16 Score klappte ebenfalls nicht. Es war, wie man so schön sagt, ein 0-0 der besseren Sorte, und ein faires Ergebnis.

Spiel 7 gegen Gudj (Underworld) 1-2

Mein persönliches Highlight des Turniers. Gudj aus Frankreich hatte Underworld mit Glart und Skitter dabei, und spielte an Tisch 2. Er erwies sich nicht nur als sehr begeisterungsfähig und sympathisch, sondern auch als der eindeutig stärkste Coach, dem ich bei dieser Weltmeisterschaft gegenüber gesessen habe.

Wie schon Madfrog, gab er mir den Ball und versuchte, einen frühen Score zu erzwingen. Ich hatte einen recht soliden Goal Line Stall aufgebaut, doch als der Gobbo, den sein Troll nach meinem Ballträger warf, unerwartet direkt neben dem Ballträger landete, mit einem 5+ auf den Beinen blieb und sogar seine Aktion noch hatte, witterten die Undies ihre Chance. Der Blitz schaffte den benötigten Assiste für einen 1d Block herbei, und was würfelt man als Gobbo gegen einen Wardancer? Genau, Pow! Was für ein Spielzug, wir waren beide begeistert, der Bounce blieb jedoch unerreichbar, die Elfen scorten im nächsten Zug, und auch den Gegenangriff konnte ich verteidigen. 

Also, nix passiert, ich liege 1-0 vorne, er kriegt zur 2. Hälfte den Ball. Hier machte er seinen einzigen Fehler und blockte vor der Ballaufnahme mit dem Troll, der ihm prompt einen Turnover bescherte. So konnte ich den Ball erobern, doch Gudj spielte ein paar absolut brillante Züge und schaffte es mit etwas Glück nicht nur, mir den Ball wieder abzujagen, sondern auch, ihn zu sichern. Dabei räumte er auch ordentlich auf, und so konnte ich mit 5 Elfen nur noch zuschauen, wie er T14 den Score machte. Er wollte nicht auf Unentschieden spielen, sondern auf Sieg! Und wie sich herausstellte, brauchte er auch den Sieg, um für seine Squad das Unentschieden zu retten.

Die K.O.-Würfe auf beiden Seiten waren nun wichtig, ich bekam ein paar Spieler zurück, er jedoch bekam Skitter zurück, den ich zwischenzeitlich ausgeknockt hatte. Allerdings schob er ihn zunächst in die Reserve, und nach einer Pinkelpause vergaß er, ihn aufzustellen. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich, ihn auf seinen Fehler hinzuweisen, und erlaubte ihm, die Aufstellung zu ändern, was sich als nicht ganz unerheblich erweisen sollte. Manche würden das sicherlich für übertriebenes Fairplay halten, aber ich würde es glaube ich wieder so machen.

Es kam nun zu einer überaus vertrackten Situation an der rechten Seitenlinie, ich verlor den Ball, konnte jedoch mit einem Leap-Blitz seinen Thrower surfen und mir den Ball in der Tacklezone seines Tackle-Blitzers wiederholen. Alles, was ich brauchte, war ein 2+ Dodge ohne Reroll, und ich war auf und davon. Er hätte dann zwar noch seinen Wrestler in Reichweite gehabt, doch niemanden, um den Ball zu holen, und ich hatte mehrere Elfen in Scoring Range. Allein, ihr ahnt es bereits: Die 1 fiel. Inzwischen waren alle anderen Matches aus, beide Squads standen um uns herum. Mit einem halbwegs guten Bounce wäre das Unentschieden immer noch recht sicher gewesen, doch der Ball ging ins Seitenaus, der Throw-In ging in die richtige (bzw. für mich falsche) Richtung, und Gudj hatte eben auch seinen Thrower dort hingestellt, wo er ihn brauchte, und Skitter in Scoring Range. Kollektives Atemanhalten beim Pass, den Gudj angemessen zelebrierte. Dann: lauter Jubel bei den Cathîms.

Ich hatte noch einen One-Turner-Versuch, aber selbst vor dem Blitz! auf dem Kick-Off hatte ich mir dafür gegen eine gute Aufstellung keine großen Chancen mehr ausgerechnet. Ein wirklich tolles, intensives Spiel, das zu verlieren mich nicht wirklich störte, es war einfach zu guter Blood Bowl. Budj und ich umarmten uns herzlich zum Abschied.

Spiel 8 gegen Shm (Amazon) 2-2

Auch wenn mich die Niederlage nicht störte, sah mein Record nun nicht mehr allzu schmeichelhaft auf, und ich wollte schon gerne auch mal wieder ein Spiel gewinnen. Allerdings musste ich nun gegen Amazonen mit Roxanna und 4 Guards ran, ein wirklich kniffliges Match-Up. Mein Gegner, Shm aus Italien, foulte gerne und kam mir mit einigen Stellungsfehlern entgegen, doch seine Mädels verprügelten meine Elflein so dermaßen übel, dass er sich sogar mehrfach für die Würfel entschuldigte und mir anbot, dass ich gerne auch seine Würfel benutzen könnte.

Es fing bereits bei meinem ersten Sprung in den Cage an, bei dem der Tackle-Wardancer sich direkt selbst in die Cas-Box beförderte. Wer braucht den schon, gegen Amazonen, right? Der zweite Wardancer schaffte es dann trotzdem, den Ball rauszuschlagen, da die Amazonen ihr Guard nicht gut verteilten. Leider kam ich nicht an den Bounce und Roxy konnte ihn mit ein paar 2+ zurückholen, AG5 mit MA8, Jump Up und Dodge ist einfach imba. Nachdem jedoch ein unnötiger 3+ Dodge fehlschlug, bekam ich völlig unerwartet einen weiteren Blitz auf Roxy, und diesmal konnte ich den Ball klauen und in T8 das 1-0 markieren.

In der Offence war nun mein einziges Ziel, das 2-0 zu machen, bevor mir die Elfen ausgingen, und mich dann irgendwie über die Zeit zu retten. Shm tat mir den Gefallen, auf meinen Vorstoß über rechts sein gesamtes Team auf die rechte Flanke zu verschieben, auch um einen Catcher mit mehreren Assists zu foulen, wobei ich dieses Mal Glück hatte und das Foul nicht mal durch die Rüstung kam. Ich konnte dann auf die völlig offene linke Flanke wechseln und dank des heldenhaften Foul-Opfers, das sich mit einem 4+ Dodge aus seiner prekären Lage befreite, sogar einen Screen aufzubauen. Mit Roxy Magic kamen die Amazonen zwar noch mal an den Ball, doch sie war nun kurz auf sich gestellt, und so konnte ich sie umhauen und mit einem Pass tatsächlich das 2-0 markieren.

Inzwischen waren 5 Elfen in der Cas Box einschließlich beider Wardancers, doch ich witterte Morgenluft. Schließlich musste er nun 2x scoren, um auch nur ein Unentschieden zu bekommen. Er schickte einige Receiver nach vorne und führte den Ball mit Roxy, ich versuchte, einen Screen vor seinem Cage aufzubauen, um wenigstens den 2-Turner zu verhindern, doch das war die falsche Taktik, ich hätte lieber die Receiver bestmöglich zustellen sollen. Roxy ist einfach zu gut und marschierte mit ein paar 2+ Würfen durch meinen Screen. Der 3+ Handover klappte, und so musste ich nun noch 4 Züge aushalten für den Sieg. Das schien machbar, doch dann landete sein Kick buchstäblich direkt an der Line of Scrimmage in ein oder zwei Tackle Zones (ich bin mir nicht mehr sicher). Ich sah mich jedenfalls genötigt, einen 2d Block mit dem Baum zu riskieren, um den Spielzug zu eröffnen, den Ball dann zu sichern und meine dezimierten Reihen zu sortieren. Tja, und was soll ich sagen. Ein Push hätte gereicht, doch das Turnover kam, und alles war verloren. Ich konnte noch von Glück sagen, dass mein Gegner das Unentschieden runterstallte (für seine Squad reichte dies), sonst hätte es sogar noch eine Niederlage werden können.

Dieses Spiel war für mich schwer wegzustecken, da nicht nur mein Record langsam aber sicher baden ging, sondern ich auch das Gefühl hatte, trotz miesester Injury Rolls gegen ein sehr krasses Roster den Gegner schwindelig gespielt zu haben und um den Lohn betrogen worden zu sein. Hätte ich das 2-1 halten können, wäre es einer dieser spektakulären Unterzahl-Siege gewesen, für die der Wood Elf Coach nun mal lebt. Ich hätte zum Schluss nur noch durchschnittliche Würfel gebraucht. Statt dessen dann der doppelte Nierenschlag.

Spiel 9 gegen Dr SLM (Wood Elf) 1-3

Letztes Spiel, immerhin mit einem Sieg noch die Chance auf ein 4-3-2 in der Einzelwertung. Woodie Mirror, das einzige was noch schlimmer ist als Woodie Skaven, diese Spiele sind echt total unberechenbar. Dieses Mal mit dem unglücklichen Ende für mich. In der ersten Hälfte ging nichts zusammen. Mein französischer Gegner erlaubte sich einige Ungenauigkeiten, doch ich würfelte so viele 1en, dass es keine Rolle spielte. Zur 2. Hälfte war ich in Unterzahl und 0-2 zurück, ich setzte alles auf eine Karte und stellte mich für einen Blitz auf, der Blitz kam, und sein Set-Up erlaubte mir auch, mit diversen Spielern durchzubrechen und das 1-2 zu markieren. Jetzt wurde es nochmal ernst, ich übte maximalen Druck aus und konnte erneut seinen Ballträger hinter seinen eigenen Reihen sacken, er blitzte mich dann aus Versehen mit seinem Frenzy Wardancer statt mit Strip Ball, bekam aber das Pow und mein Strip Ball Wardancer wanderte in die Cas-Box. Er entkam mit dem Ball, ich hatte noch mehrere Chancen, ihn zu blitzen, konnte jedoch das 1-3 nicht verhindern und verzichtete dann darauf, die letzten 2 Züge noch zu spielen.

Ein waschechtes Dicing zum Schluss, auch das gehört dazu, doch zusammen mit dem vorangegangenen Spiel gegen die Amazonen war es dann ein recht frustrierendes Finale für mich. Es hätte leicht auch ein 5-2-2 sein können, stattdessen wurde es ein 3-3-3. Nur 50% Win Rate mit Woodies an den hinteren Tischen, nicht gerade das, was ich mir erhofft hatte. Doch immerhin konnte unsere Squad das Turnier mit einem Sieg beenden, sodass der World Cup einen versöhnlichen Abschluss fand.

NAF World Cup 2019, Dornbirn (Österreich)

Das größte Blood Bowl Turnier aller Zeiten. 1423 Coaches aus 40 Nationen. Bereits der vorangegangene World Cup in Lucca 2015 war ein Event der Superlative, doch in Dornbirn wurde dies noch einmal um die Hälfte übertroffen. Da musste man doch hin, hatte ich mir gesagt. Und da es ein Teamwettbewerb ist, hatte ich eine “Squad” von 6 Mann zusammen getrommelt:

Team Black Orc Down

Donnerstag: Anreisen und Anstehen

Die meisten von uns waren von München aus mit dem Auto gekommen. Von dort sind es ca. 2 Autostunden nach Dornbirn, das im Dreiländereck bei Bregenz liegt. Es handelt sich um ein beschauliches Städtchen von 50.000 Einwohnern, in einer Urlaubsregion gelegen und mit reichlich Hotels ausgestattet. Nachdem wir eingecheckt hatten, suchten wir zu Fuß den Weg zum knapp 3 km entfernten Messegelände. Dort trafen wir gerade rechtzeitig zur für 18:30 angesetzten Eröffnungszeremonie ein. Es gab eine Percussion-Performance (mit Live-Aufzeichnung des “Hurry Up Songs”, der das Ende jeder der 9 Partien einleiten sollte), Grußworte der Bürgermeisterin, und später spielte noch eine Blues-Rock-Band.

Letztere bekamen wir jedoch nicht zu Gesicht, und ebenso wenig gelang es meinem Teamkollegen Kaenthos und mir, wie geplant mit den anderen Natural Dorn Birners unseren überraschenden vierten Platz beim World Cup Warm-Up auf Fumbbl zu feiern. Auch sonstiges Meet & Greet mit der Fumbbl-Prominenz fiel weitgehend aus. Denn stattdessen verbrachten wir den Abend mit Schlangestehen, genau wie hunderte andere. Was war passiert?

Die Organisatoren hatten geplant, jeder Squad bei Ankunft Goodie Bags auszuhändigen, in denen sich nicht nur das persönliche Voucher für Eintritt und Verpflegung sowie Würfel, ein T-Shirt in der bestellten Größe und anderes Klimbim, sondern auch individuelle Skillringe für jeden Coach befinden sollten. Dazu hatte man bei den Rosters nicht nur die Angabe verlangt, welche zusätzlichen Skills an den Tagen 1, 2 und 3 vergeben werden (hierzu hatte der World Cup ein ausgeklügeltes 4-Tier-Regelwerk), sondern auch die Größe der Bases. Die Skillringe bestanden aus 4 Puzzlestücken plus 4 aufgeklebten Magneten, die man sortieren, zusammenbauen und in die Goodie-Bags verteilen wollte. Damit war man aber nicht einmal ansatzweise zum Eventbeginn fertig geworden, und es hatte auch niemand sich durchringen können, die Sache abzublasen. Stattdessen versuchten ein paar arme freiwillige Helfer, die Skillringe am Donnerstag noch an alle Coaches auszugeben. 

Dies führte im Ergebnis dazu, dass wir um 22 Uhr aufgaben, nachdem wir 2 ½ Stunden in der Warteschlange gestanden hatten. Jemand hatte unseren Team-Namen aufgeschrieben und uns versprochen, unsere Skillringe würden am nächsten Tag fertig sein, doch daran glaubte nicht wirklich irgendjemand. Dem Vernehmen nach ging es in der Halle noch bis halb zwölf, ehe die letzten, die ausgeharrt hatten, versorgt waren. Schade, es hätte bestimmt eine geile Party werden könne (sie hatten sogar eigens für das Event zwei verschiedene Biere gebraut). Wir waren uns alle einig, man hätte einfach auf die blöden Skillringe scheißen sollen, es wäre auch ohne gegangen.

Offiziell schloss die Location um 22 Uhr, und es verlief sich. Wie einige Besucher zu Recht beklagten, gab es in Dornbirn auch kein wirkliches Kneipenviertel, das man noch hätte ansteuern können. Wir ließen den Abend an der Hotelbar ausklingen und trafen noch ein paar Spanier, die ebenfalls Blood Bowler waren, was immerhin ein bisschen internationales Flair und gemeinsames Abgeeken in den späten Donnerstagabend brachte.

Freitag: Noch 5 bis 10 Minuten

Das erste Spiel war für 9:30 angesetzt, wir wollten aber um 8:30 da sein, da man uns zu dann unsere Skillringe versprochen hatte. Bei schönem Wetter machten wir wieder zu Fuß auf den Weg. Was natürlich nicht da war, waren unsere Skillringe. Außerdem hörten wir bereits, dass der Kick-Off auf 10:30 verschoben war, zu diesem Zeitpunkt vermuteten wir noch die Skillringe als Grund. Nach weiteren 2 Stunden in der Schlange hatten wir diese dann um 10:30 endlich bekommen und schafften es gerade so rechtzeitig an unseren Tisch, der schon im Vorfeld bekannt gegeben worden war.

Es gab zwei Hallen und dazwischen ein Foyer mit Ständen der Aussteller und Sponsoren. Die größere Halle beherbergte die Bühne und den prestigeträchtigen Tisch 1 sowie die größere Zahl der anderen Spieltische. Die kleinere beherbergte die sogenannten Loser-Tische, wo das hintere Viertel der Squads spielen würde, sowie das Catering, das auch einen großen Bereich mit Bierzelt-Garnituren dabei hatte, damit man nicht am Spieltisch essen musste. Letzteres war super, allerdings war es schade, dass ein Viertel der Leute im Kantinen-Mief spielen musste. Natürlich wäre es viel schöner gewesen, wenn wirklich alle in einer großen Halle Platz gefunden hätten, was wohl auch der ursprüngliche Plan war, die größere Halle stand dann aber nicht zur Verfügung. Wir waren ohne große Ambitionen abgesehen von “Spaß haben” angetreten, nahmen uns jedoch spontan vor, uns von den Loser-Tischen fernzuhalten. 

Unser erstes Los hatte uns jedenfalls zunächst in die große Halle gespült. Dort saßen wir uns mit unseren ersten Gegnern gegenüber, die Swiss Foreign Legion mit Spielern aus der Schweiz, Schweden und UK, die uns zur Begrüßung Schweizer Schokolade überreichten. Niemand hatte uns erzählt, dass es üblich ist, den Gegnern etwas mitzubringen! Buchstäblich jeder unserer Gegner hatte ein kleines Präsent für uns, nur wir kamen mit leeren Händen. Das passiert uns beim nächsten Mal nicht!

Was allerdings fehlte, war die Bekanntgabe der Paarungen. Wir wussten zwar, gegen welche Squad wir spielen sollten, nicht aber, welche Coaches gegeneinander antreten würden. Und die Orga hatte… IT-Probleme. Man hatte ja bereits vor dem Event die Auslosung gemacht und war offenbar nicht auf No-Shows vorbereitet. Doch natürlich gab es einige Coaches und auch zwei ganze Squads, die nicht aufgetaucht waren, und dies entsprechend einzupflegen, führte anscheinend zu Problemen. Letztendlich war der Draw dann gegen 11:30 endlich verfügbar, und so startete das Turnier mit 2 Stunden Zeitverzug. Wir stellten uns also bereits darauf ein, dass aus dem geplanten Ende um 18:30 nichts werden würde. Mehrere Squads hatten Tische in Restaurants reserviert und überlegten bereits, auf wann sie wohl verschieben müssten. Nichtsdestotrotz waren alle jedoch froh, endlich die Würfel rollen zu lassen.

Die erste Runde lief gut, meine Waldelfen gewannen und auch unsere Squad ging siegreich hervor. Außerdem hatte ich die Ehre, beim Mittagessen mit CRP-Vater Galak an einem Tisch zu sitzen, den die NAF als Referee verpflichtet hatte. Es sah also alles gut aus und wir freuten uns auf unsere zweite Partie. Diese sollte um 14 Uhr beginnen, doch was um 14 Uhr fehlte, war der Draw. Die IT-Probleme blieben hartnäckig, und so saßen wir weitere 2 Stunden herum und warteten. Die Stimmung kippte langsam, die Orga schickte immer neue Leute auf die Bühne, um schlechte Nachrichten zu verkünden, und die Worte “noch 5 bis 10 Minuten” waren in aller Munde.

Endlich, es war schon nach 16 Uhr, wurde ein Draw veröffentlicht, kurz darauf jedoch verkündet, dass dieser Draw falsch sei, da diverse Teams gegen ihre Gegner der vorigen Runde gelost worden waren. Wir begaben uns trotzdem zu unserem bekanntgegebenen Tisch, wo als Gegner Generic Team Name With Nerd Reference warteten. Kapitän war ein alter Bekannter, Pedda, schwedischer Coach aus Berlin, gegen den ich schon beim Plattbowl und Hammabowl gespielt hatte. Außerdem mit dabei: Der bekannte Streamer The_Sage aus Holland (früher auch Fumbbl-Prominenz). Wir warteten noch einige Zeit auf den korrigierten Draw, entschlossen uns aber letztendlich, die Spiele zu starten, in der Hoffnung, dass sich unsere Auslosung nicht ändern würde. Und so kam es dann schließlich auch: Die Partien zählten!

Es war jedoch klar, dass eine dritte Partie an diesem Freitag nicht stattfinden würde, dafür reichte die Zeit nicht mehr, zumal niemand wusste, wie lange die Auslosung der nächsten Runde diesmal dauern würde. Auch mit zwei Runden hatten wir letztlich das angepeilte Ende um 18:30 deutlich verpasst, als wir uns endlich unseren Gegnern geschlagen geben mussten. Wir waren ermüdet von der vielen Warterei und wenig erpicht, uns noch ins Nachtleben zu stürzen, das sich im Wesentlichen auch in der American GoGo Bar an der Hauptstraße zu erschöpfen schien. Immerhin stellten wir zu unserer Freude fest, dass unser Hotel eine sehr ordentliche Pizzeria beherbergte, die bis 22:30 warme Küche hatte. An die Hotelbar zog es dann aber niemanden mehr, wir waren froh, ins Bett zu kommen.

Samstag: Gebt Gas, wir packen das!

Der Samstag begrüßte uns mit Regen, aber beim Frühstück war immerhin der Draw für die dritte Runde live. Wir waren gegen die schottische Mannschaft Thistle Hurt gesetzt. Mit Spannung wurde erwartet, was die Orga nun im Hinblick auf die ausgefallene Partie vom Vortag bekanntgeben würde. Und siehe, die Bekanntgabe lautete: Wir holen das nach! Mit gestrafftem Zeitplan – 2:15 statt 2:30 pro Spiel, kürzere Mittagspause – sollten am Samstag 4 Spiele gemacht werden. Offenbar war die Orga entschlossen, nicht in die Geschichte einzugehen als die WM, bei der ein Spiel ausfallen musste.

Die Resonanz auf diese Entscheidung war gemischt, ich persönlich hätte es souveräner und besser gefunden, den verkorksten Freitag abzuhaken und den Samstag wie geplant durchzuziehen. Auch mit 8 Partien statt 9 wäre es eine epische Weltmeisterschaft gewesen, dank Schweizer System kam es doch auf ein Spiel mehr oder weniger in Wirklichkeit gar nicht an. Ich habe aber auch mit vielen Coaches gesprochen, die die Entscheidung, das Spiel nachzuholen, richtig fanden. Mehr Skepsis gab es im Hinblick auf die Frage, ob die IT diesmal mitspielen würde. Am Vortag hatte man immerhin nicht mal 3, geschweige denn 4 Runden geschafft. Ich erwartete also ein Debakel – und wurde eines Besseren belehrt!

Die IT hatte offenbar über Nacht das Problem weitgehend gelöst und schaffte es, den Draw für die nächste Runde nahezu pünktlich zu liefern. Der ambitionierte Zeitplan wurde gerade einmal um eine Viertelstunde verfehlt. Auch die Spieler waren motiviert und gaben Gas, um die verlorene Zeit aufzuholen. Das bedeutete aber auch, dass wir uns wie im Trance durch den Spieltag tankten. Am nächsten Morgen versuchte ich mich zu erinnern, wie mein Gegner von Runde 3, dem ersten Match des Samstages, eigentlich ausgesehen hatte, und konnte es partout nicht mehr.

Nach einer klaren Niederlage gegen Thistle Hurt hatten wir noch einmal Glück und durften in der großen Halle bleiben. Die nächste Runde gegen Team Wombat aus Australien, die einen Plüsch-Wombat als Team-Glücksbringer an den jeweils gerade bedürftigen Spieler herumreichten, verloren wir aber ebenfalls und waren nun endgültig bei den Loser-Tischen im Kantinen-Mief angekommen. Dort trafen wir auf Team UKBBL Great British Block Off, trennten uns Unentschieden und mussten folglich auch das vierte und letzte Match des Tages in der kleinen Halle spielen. Wir waren nicht böse darum, dass es diesmal ein deutschsprachiges Team war: Die Municorns aus München. Das machte es zu später Stunde etwas leichter. Auch hier reichte es für uns aber nur zu einem Unentschieden.

Unser letztes Match in der großen Halle gegen die Wombats. Im Hintergrund unverkennbar: Cathîms, unser Gegner in Spiel 7.

Nach diesem Ritt stand uns der Sinn wiederum nur noch danach, ein warmes Abendessen im Hotel zu bekommen und ins Bett zu fallen. Da wir am nächsten Tag nach dem Event direkt nach München fahren würden, war damit auch das Thema Socializing mit anderen Coaches gelaufen. Die Blood-Bowler-Ehre war durch das Nachholspiel zwar gerettet, die Geselligkeit blieb aber für uns weitgehend auf der Strecke, außer innerhalb der eigenen Truppe. Wie gesellig es in Dornbirn unter anderen Umständen geworden wäre, sei dahingestellt. Sicherlich muss es nicht Amsterdam sein (Austragungsort des World Cup 2011), aber ein Ort mit etwas mehr Nachtleben wäre vielleicht fürs nächste Mal ganz schick.

Während des Events selber war die Stimmung nun jedoch wieder super, die Odyssee des Donnerstag und Freitag und der Marathon des Samstag hatten uns Coaches zusammengeschweißt. Zwischen den teilweise sehr kreativen und farbenfrohen Auftritten der Mannschaften, den gelegentlichen spontanen Gesängen der Franzosen und den souveränen Durchsagen von Galak, der die Coaches zur Einhaltung des Zeitplans peitschte, war es schon ein großes Blood-Bowl-Fest.

Sonntag: And the winner is?

Der letzte Tag des World Cup brachte mehr Regen. Noch immer saßen wir an den Loser-Tischen, wenn auch an den vorderen. Als Ziel hatten wir inzwischen ausgegeben, wenigstens noch ein Match in der großen Halle zu spielen. Unsere ersten Gegner, Cathîms aus Frankreich, ließen auf sich warten, und wir hatten bereits die Referees informiert. Bei mehr als 15 Minuten Verspätung wäre es als Nichtantritt gewertet worden, doch alles halb so wild, eine Minute vor Anpfiff tauchten sie auf. Die Truppe war uns schon vorher aufgefallen, sie waren eine imposante Erscheinung mit ihrer Gesichtsbemalung, und auch ihre Trillerpfeifen hatten wir vorher schon gehört. Der Teamkapitän hatte sogar ein Soundboard dabei (über das sein Gegner allerdings nur mäßig erbaut war). Deutlich jünger als unsere Ü40-Truppe und mit einem unglaublichen Enthusiasmus, dazu allesamt exzellente Coaches, die nur deshalb an den Loser-Tischen zu finden waren, weil sie mit Goblins und Halblingen antraten, war dies für uns wirklich ein Blood-Bowl-Kulturschock. Wieder trennten wir uns Unentschieden, für mich war diese Partie jedoch das Highlight des World Cup, obwohl ich mein Match (sehr unglücklich) verlor. 

In der vorletzte Runde ging es gegen Minotarri 2 aus Italien, und wir saßen sage und schreibe am ersten Loser-Tisch. Denkbar knapp hatten wir die große Halle verpasst, und dies war unsere letzte Chance. Doch es ging nichts zusammen. Ich hatte ein sehr frustrierendes Spiel, das zwar Unentschieden endete, sich aber wie eine Niederlage anfühlte, zumal dadurch die Niederlage der Mannschaft besiegelt wurde. Also Ziel verfehlt, auch das letzte Match spielten wir in der kleinen Halle, gegen Team Riesling aus Frankreich. Ich bekam zum Abschluss ein Dicing eingeschenkt, und beendete das Turnier mit einem durchwachsenen Record von 3-3-3. Mit Woodies und überwiegend an den hinteren Tischen, kann ich mit so einem Ergebnis wirklich nicht zufrieden sein. Vielleicht werde ich noch einen separaten Blogpost zu den einzelnen Matches machen, das ist natürlich weniger erfreulich als bei einem Turnier, das gut lief.

Für Team Black Orc Down gab es jedoch ein versöhnliches Ende. Kaenthos an Tisch 1 war der letzte von uns, der noch spielte, er lag zurück, hatte jedoch die Chance, im letzten Zug auszugleichen und damit den Mannschaftssieg klar zu machen. Und er schaffte es, unter dem Applaus der Truppe! Damit sicherte er sich zugleich einen ungeschlagenen 5-4-0 Record, eine sehr respektable Leistung. Black Orc Down ging mit einem versöhnlichen 2-3-4 von Dannen, insofern kann man doch froh sein über das neunte Spiel…

Es hatte sich am letzten Tag doch wieder eine Dreiviertelstunde Verzögerung eingeschlichen, sehr zum Leidwesen derjenigen, die einen Flug erwischen mussten und daher für das letzte Spiel nur 1:45 Zeit hatten, und wohl auch zum Leidwesen von deren Gegnern. Um die Schlusszeremonie zu entlasten, hatte man die Best-Painted-Gewinner bereits in der Pause vor Spiel 9 gekürt, hier waren einige echt krasse Meisterwerke zu bewundern, vor allem bei den Display Cases hatten einige echt übertrieben. Kuei-Jin, mein Gegner vom Dungeonbowl Anfang des Jahres, war mit seinen Piraten-Goblins von der Green Pearl der Hingucker des Tages.

Juror Jo von den Pigment Pirates kündigte den Sieger in der Kategorie “Greenskins”, die Green Pearl von Kuei-Jin, an: “Release the Kraken!”

Wir wagten uns dann nach dem Ende unserer Partie auch noch einmal in die große Halle und genossen die Stimmung dort. Eine Blaskapelle spielte, die Coaches standen auf den Stühlen und Tischen, es herrschte große Ausgelassenheit. An Tisch 1 hatte Amicale du PushPush aus Frankreich gegen Alfea aus Italien gespielt, dieselben Squads, die auch schon auf Fumbbl beim WCWU das Finale gespielt hatten. Eine solche Konstanz in einem so glücksabhängigen Spiel mit so starkem Teilnehmerfeld ist schon krass beeindruckend. Es hatte sich dann auch herumgesprochen, dass (anders als auf Fumbbl) die Franzosen die Nase vorn gehabt hatten. Die Siegerehrung ließ allerdings auf sich warten, und wir hatten noch die Fahrt nach München vor uns, also brachen wir schließlich auf. Gerne hätten wir auch unsere eigene Platzierung erfahren, doch hier schlugen die IT-Probleme wieder zu. Das vorläufige Endergebnis wurde erst Tage später auf der Website veröffentlicht, bis heute (zwei Wochen später) ist dieses noch nicht für endgültig erklärt worden. So hatten wir auch keine Gelegenheit, unserem Käpt’n von den Natural Dorn Birners, Miko (doclystria auf Fumbbl), zu seinem hervorragenden Ergebnis zu gratulieren: Bester Deutscher auf Platz 10 der Einzelwertung, und seine Squad, Unqualified, belegte am Ende sogar Platz 3! Um wieviel Uhr er seinen Pokal bekommen hat, muss er irgendwann noch mal berichten, wir waren zu dem Zeitpunkt wohl längst auf der Autobahn.

Gänsehautatmosphäre bei der Schlusszeremonie in der großen Halle (YouTube)DSGVO sei dank darf ich hier keine Videos einbinden :-P

Black Orc Down belegte am Ende Platz 178 (von 236), damit können wir im Ergebnis zufrieden sein. Ich kam auf Platz 743 (von 1423), sicherlich weniger, als ich mir ausgerechnet hatte. Der positive Eindruck des Events überwiegt, die tolle Stimmung und die schiere Anzahl der Coaches. Doch Warteschlangen und IT-Probleme werden immer mit dem World Cup in Dornbirn verbunden sein.

Dungeon Bowl 2019

Heute möchte ich vom Dungeon Bowl am 9. und 10. März 2019 in Düsseldorf berichten. Es handelt sich um ein NAF-Turnier, das größte dieser Art in Deutschland und damit ein Major. Das bedeutet internationales Publikum und Englisch als Turniersprache, was dem Ganzen ein schönes Flair verleiht. Unter den dieses Jahr genau 100 Teilnehmern waren neben vielen Engländern auch Franzosen, Italiener, Holländer und andere Nationalitäten. Die Location ist eine Jugendherberge, allerdings eine sehr große und moderne Jugendherberge, deren Einzelzimmer auf 3-Sterne-Hotel-Niveau rangieren. Dort kann man also schlafen, frühstücken, spielen, Mittag essen und weiterspielen, ohne den Ort wechseln zu müssen – praktisch!

Das Turnier besteht aus 6 Matches in 2 Tagen im Schweizer System, allerdings gibt es eine Besonderheit: Nach der 5. Runde spielen die beiden Führenden das Finale untereinander aus, der Sieger gewinnt, der Verlierer ist Runner-Up. Das hat den Vorteil, dass man sich am Ende nicht mit Punktgleicheit und Tiebreakers rumschlagen muss, um den Sieger zu ermitteln, und eben ein echtes Finale hat. Es bricht aber mit dem Schweizer System. Das Finale ist ja gleichzeitig auch eines der Spiele der 6. Runde, sodass es sein kann, dass in der Abschlusstabelle jemand an zweiter (oder theoretisch sogar erster) Stelle steht, der weder Winner noch Runner-Up ist. Aus diesem Grund wird der „League Title“ an den bestplatzierten Nicht-Finalisten vergeben, sozusagen als Bronze-Medaille.

Das bedeutet natürlich, dass das Finale nicht Unentschieden enden darf. Beim Dungeon Bowl wird das Finale bis zum ersten Touchdown gespielt, und zwar, wie der Name schon sagt, in einem Dungeon:

Final-Spielbrett

Zwei weitere Dungeon-Finals werden um den „Best Stunty“ und den „Wooden Spoon“ (letzter Platz) ausgetragen. Außerdem im Bild: Der Pokal und die Medaillen für die übrigen Auszeichnungen, sowie das phantastische Khorne-Team, das unter allen Teilnehmern verlost wurde. Leider sind mein Handy und ich nicht besonders toll im Fotos machen, aber hier noch mal in größer:

Khorne-Team (by Pigment Pirates)

Ich war wie die meisten am Vortag angereist. Natürlich war aus dem Vorsatz, wenig zu trinken und früh ins Bett zu gehen, nichts geworden, und so war es dankenswert, dass das erste Match des Turniers erst um 10:30 Uhr angestoßen wurde. Der Tagungsraum im zweiten Stock mit Blick auf den Rhein war eine super Location, wenn es auch sehr warm war. Beweis-Selfie:

Spiel 1 am Samstag

Nachdem ich beim Plattbowl 2016 und beim HammaBowl 2018 Dark Elves gespielt hatte, musste ich mir dieses Jahr zum Geburtstag doch noch mal ein weiteres Team gönnen, und zwar Wood Elves. Diese scheinen mir sowohl nach World-Cup-Regeln, als auch nach den aktuellen Dungeon-Bowl-Regeln, das bessere Team zu sein, da sie besser mit nur drei Skills am ersten Tag zurecht kommen. Das hatten sich auch einige andere gedacht: 12 von 100 Teams waren Woodies und, Spoileralarm, am Ende standen 3 davon im Ranking ganz oben. Mein Roster bestand aus den Wardancers mit Tackle und Strip Ball, dem Thrower mit Leader, drei Catchern (1x Side Step an Tag 2, werde ich nicht wieder nehmen), 4 Linemen (1x Wrestle, 1x Dodge an Tag 2), dem Baum und zwei Team Rerolls.

Spiel 1 gegen vmcat (Chaos) 1-1

Mein erster Gegner, vmcat aus England, war mit Chaos angetreten. Alle fünf Skills waren Block (auf dem Mino und den 4 Warriors). Wie alle meine Gegner auf diesem Turnier, war er ein erfahrener Coach und ein fairer und unterhaltsamer Gegner. Ich überließ ihm den Angriff und er formierte sich auf der linken Flanke. Ich ließ ihm etwas Platz, in den er vorstieß. Der Plan war, ihm in ausgedünnter Position entweder den Ball abzujagen, oder einen vorzeitigen Score zu erzwingen. Aber meine entscheidenden Aktionen klappten nicht, mein Tackle-Wardancer verletzte sich nach Double Skulls, und so konnte ich den T8 Score nicht verhindern. Der One Turner scheiterte beim 4+ Dodge. In der 2. Hälfte lief es besser, die Dodges klappten und ich kam ungefährdet vor seine Endzone. Die Frage war jetzt: In T5/T6 scoren und versuchen, das Spiel zu gewinnen? Oder ein sicheres 1-1 runter stallen? Mit 8 Elfen und nur 1 Wardancer schien mir das Risiko größer, einen Touchdown zu fangen, als gegen einen soliden Coach den Ball zu erobern und selbst zu scoren. Rückblickend hätte es einiges ändern können, wenn ich diese Entscheidung anders getroffen hätte, aber ich rechnete mir in diesem Großturnier keine ernsthaften Siegchancen aus und wollte einfach einen soliden Score erzielen, daher war ich nach einer unglücklichen ersten Hälfte mit dem Unentschieden zufrieden.

Spiel 2 gegen Dennis the Menace (Halflings) 1-0

Man könnte denken, jeder freut sich, Halblinge zu ziehen, aber wenn er sich dann Morg und 2 Bäumen mit Block gegenübersieht und der Master Chef erst mal zwei Rerolls klaut, dann darf schon mal geschluckt werden. Fast jede Runde ein 3d Blitz mit Mighty Blow, und dazu noch Fouls, da können Woodies schon mal ganz schnell dezimiert werden. Nachdem Dennis mir den Ball gegeben hatte, entschied ich mich daher, T4 zu scoren, in der Hoffnung, ihm den Ball abzujagen und das Spiel zu entscheiden, ehe die Verluste zu hoch wurden. Beim darauffolgenden Kick-Off änderte das Wetter sich in Pouring Rain, was hätte interessant werden können, doch dann kam der Touckback und Morg hatte den Ball. Ich musste den Halfdice mit Strip Ball riskieren, bekam auch den Push, doch der Bounce wurde von einem Halbling gefangen, den Morg flugs in die Luft brachte. Selbige hielt ich an, doch der 4+ für die Landung ging daneben, sonst wäre es der Ausgleich gewesen. Ich hatte nun einen 4+ Pass und 4+ Catch (jeweils mit Skill Reroll) für das 2-0, doch das klappte ebenfalls nicht. In der zweiten Hälfte wurde es enger und enger für mich, nachdem Morg den Ball im ersten Versuch trotz Regen aufhob. Ich sah mich gezwungen, einen 1d-Block mit meinem Baum gegen einen seiner Block-Bäume zu riskieren, im nächsten Zug hätte ich sonst einen 2d gegen mich gehabt. Und siehe da, der Pow kam, und der andere Baum blieb trotz Timmm-ber! 4 Züge am Boden. Glück gehabt! Trotzdem wurde es mit am Ende noch 6 Elfen auf dem Feld echt eng, zumal Dennis meine Wardancers mit seinen Diving Tacklers markierte. Doch schließlich bekam ich erneut den -2d-Block auf Morg und den Push. Der Ball war frei, doch meine Wardancer hatten schon agiert, und ich musste mit einem ungeskillten Lineman den Ball aufheben. Dennis schaffte es, diesen umzuhauen, und am Ende scheiterte der Ausgleich nur an einem 4+ 2+ 2+ ohne Reroll. Es war ein hartes und langes Spiel, wir waren die letzten, die noch am Brett saßen, umgeben von vielen Zuschauern, die natürlich alle für die Halblinge die Daumen drückten, wer würde das nicht. Und so entging ich nur knapp der Blamage!

Spiel 3 gegen Claymore (Chaos Dwarves) 2-1

Mein dritter Gegner war Claymore aus Neuseeland mit Chaos Dwarves. Er hatte keinen Mino, dafür 12 Mann, 3 Rerolls und einen Apo. Zwei Blocker hatten Guard, ein Bull hatte Break Tackle. Nach einem tiefen Kick klappte die Ballaufnahme mit dem Bull nicht, daraufhin schickte ich ein paar Elfen nach vorn, was ihn zwang, sich weit zurück zu ziehen und mit einem Hobgoblin aufzuheben. Es gelang ihm, seine Position zu sichern, doch er hatte viel Zeit verloren und musste nun etwas riskiern, um nach vorne zu kommen. Snake Eyes beim Go For It mit einem Bull gaben mir den 2d auf den Ball, und als mein Wardancer den Bounce fing, war die Sache gelaufen. Das 1-0 in T8 war nur noch eine Formsache. Nach einer Perfect Defence wurde es dann aber in der 2. Hälfte noch mal spannend, jetzt war ich es, der sich weit zurück zog und dann versuchte, um seine Flanke herum zu kommen und meine Geschwindigkeit auszuspielen. Er baute mich aber gut ein, und nach einem 1d Blitz mit dem Wardancer brauchte ich zwei 2+ Dodges ohne Reroll, um meine Position hinter seinen Linien zu sichern. Mir schwante schon Übles… aber es klappte! Sein Versuch, mit einem 4+ in meinen Screen zu dodgen für einen letzten Blitz, scheiterte, und so konnte ich das 2-0 erzielen. Ihm gelang dann zwar T7 der Anschluss gegen nur noch 6 Elfen, doch es gab weder Riot noch Blitz!, und so blieb es dabei.

Am Abend konnte ich mich noch kurzfristig bei den Hamburgern und Berlinern einklinken, die Plätze in einem nahegelegenen Edel-Burger-Restaurant reserviert hatten. Als das Essen kam, merkte ich erst, wie hungrig ich war. Einige zogen dann noch weiter in die Altstadt (aka längste Theke der Welt), um sich dort mit den Jungs von Team England zu treffen, doch ich war müde und ließ den Abend nur noch kurz im Hostel an der Bar ausklingen.

Spiel 4 gegen siggi (Undead) 1-0

Mit einem Record von 2-1-0 war ich an Tisch 4 angekommen, wo siggi auf mich wartete. Er hatte keine Skills auf den Mumien, dafür auf allen 4 Ghoulen (2x Block, 1x Wrestle, 1x Sure Hands). Dazu kamen Tackle- und Guard-Wights, 12 Mann, 3 Rerolls. Er entschied sich, zuerst anzugreifen, und bewegte den Cage entlang der Seitenlinie, damit ich es mir zweimal überlegen sollte, hinein zu springen und vielleicht gesurft zu werden. Interessant wurde es dadurch, dass der Kick-Off auf einem Blodge-Ghoul gelandet war, der ihn fing, sodass Strip Ball möglich blieb. Ich musste letztendlich Kontakt und den Leap in den Cage riskieren, der Ball kam frei, aber landete in genug Tacklezonen, dass ich ihn nicht bekommen konnte. Ich konnte jedoch dem Surf entgehen, indem ich Dodge nicht einsetzte. Nach einigem hin und her gelang es mir in T7 doch noch, den Ball aufzuheben und an meinen Catcher in Touchdown-Reichweite zu passen. Doch siggi fand einen Chainpush, um seinen Ghoul in Reichweite zu bringen, und rettete so das 0-0 zur Pause. Das ganze Spiel über trieb ich ihn mit meiner perfekten Dodge-Bilanz zur Verzweiflung. Wie ich ihn bereits früh informierte, waren Snake Eyes leider aus, und so war es dann auch. In der zweiten Hälfte machten die Untoten kräftig Druck, und nach einem von mir schlecht geplanten Zug mit folgerichtigem Turnover gelang es ihnen, mich vor meiner eigenen Endzone einzukeilen. Ich hätte auf ein relativ sicheres Unentschieden spielen können, entschied mich aber, den 3+ Dodge mit dem Ballträger völlig ungedeckt zu riskieren, um meine Chance auf den Sieg zu wahren. Immerhin eine Chance von 8/9… ja ich weiß, famous last words, aber diesmal klappte es. siggi wollte ebenso wenig auf Unentschieden spielen und riskierte im nächsten Zug deutlich mehr, um an den Ball zu kommen, das klappte aber nicht und so konnte ich dann ungefährdet den Siegtreffer machen.

Spiel 5 gegen Kuei-Jin (Lizardmen) 1-1

„Hi, I’m Robin.“ – „Nice to meet you.“ – „Nice to meet you, too. Where are you from?“ – „Germany.“ – „Me too.“ – „Ah, dann könnwa ja auf Deutsch weiterreden.“ xD Nachdem das geklärt war, ging es gegen Lizards, eigentlich ein gutes Match-Up für Woodies, diese hier hatten aber als kleine Überraschung Helmut Wulf mitgebracht, und der machte das Spiel seines Lebens. Zunächst versteckte er sich hinter den 6 Block-Sauri und deckte den Skink-Ballträger, um dem Wardancer keinen 2d zu geben. Auch Kuei-Jin marschierte natürlich entlang der Seitenlinie vor, tried and true gegen Woodies. Ich ließ ihm den Score von Anfang an offen, aber er entschied sich für den Stall. Letztendlich musste ich den Leap riskieren, haute den Skink raus, und Helmut konnte meinen Wardancer im Gegenzug nur stunnen, ich kam aber nicht an den Ball. Nach einem guten Zug wurde ich übermütig und riskierte den -2d-Block mit einem ungeskillten Lineman gegen den Kroxigor, um diesen an meinen Baum zu schieben. Both Down kam, mein Lineman ging verletzt raus, kleine Fehler bestraft Nuffle sofort. Der Kroxi stand wieder auf, markierte zwei meiner Spieler und machte mir insgesamt das Leben schwer. Kuei-Jin nahm den Ball auf, wollte aber immer noch nicht scoren, sondern bot mir einen 2d-Blitz ohne Skills auf den Skink an. Der Pow kam, doch der Bounce ging nicht ins Aus, sondern dahin, wo die Echsen ihn wieder aufheben und schließlich T8 das 1-0 erzielen konnten. Na ja, wenigstens war Helmut jetzt raus. Ach ja, Argue The Call gab’s ja noch. Oh, eine 6. Na ja, er muss ihn ja für meinen T8 noch mal aufstellen. Und stellt ihn natürlich mit Stand Firm an die Line of Scrimmage. Und was würfelt er beim Kick-Off? Get the Ref! Da war das Bribe, das er brauchte. Na ja, nachdem mein One Turner gegen die Reihe aus Stand Firm, Saurus und Kroxigor nicht geklappt hatte, konnte ich Helmut wenigstens noch mal hauen, und er ging K.O. Kam aber wieder!

Also, 2. Hälfte, immer noch Helmut. Inzwischen war Twyllenimor mit seinen Menschen sicher im Finale, Purplegoo mit seinen Waldelfen hatte glaube ich Unentschieden gespielt, jedenfalls schlich er um unseren Tisch 3 herum, weil es von unserem Ergebnis abhing, wer der 2. Finalist sein würde: Bei einem Sieg ich, ansonsten er. Solange ich in Rückstand war, musste er sich jedoch keine Sorgen machen. Die Offence war nicht trivial, der Baum wurzelte zu früh, der Kroxi und Helmut blieben super nervig, und nachdem ein 1d Blitz gegen einen Block-Saurus nicht den benötigten Push brachte, steckte ich fest und musste den 3+ Leap riskieren, um mit einem einsamen Wardancer nach vorne zu laufen. Ich markierte alle bis auf einen Saurus, der mich blitzen konnte und prompt den Pow würfelte, doch die Rüstung hielt, und so konnte ich mir den Ball im nächsten Zug wieder schnappen. Jetzt war es erneut an Helmut, 3+ Dodge und 2x 3+ GFI (wir hatten Blizzard), um die Säge noch mal anzusetzen. Na ja, er ist ja Loner. Aber es klappt! Säge gegen AV7. Das war’s dann wohl. Kuei-Jin würfelt den Rüstungswurf: eine 3. Antiklimax. Ich score T7. Er hat noch einen 2-Turner, aber Helmut ist jetzt weg, es sind noch 2 Skinks übrig, und 2 Sauri auch in der Cas-Box. Ja, meine Woodies waren bashy unterwegs. Ich hätte mich wohl für einen Blitz! aufstellen sollen, statt tief zu stehen und das Unentschieden zu verteidigen, im Nachhinein betrachtet, immerhin ging es ums Finale. War aber egal, der Blitz! kam nicht, seine Ballaufnahme klappte nicht, und das war das.

Spiel 6 gegen peterd (Humans) 2-1

Zum Schluss ging es an Tisch 4 gegen peterd, gegen den ich schon auf dem HammaBowl letztes Jahr ein erinnerungswürdiges Match gespielt hatte. Humans sind nicht das schlechteste Team gegen Wood Elves, und so war es gar nicht so verwunderlich, dass neben Twyllenmors Finalisten ein weiteres Menschenteam weit vorne war. Peter hatte einen Block-Oger, 2x Guard, 1x Tackle und 1x Frenzy auf den Blitzern, zwei Linemen mit Dirty Player und ein Bribe. Der Ref war nicht sehr aufmerksam, und so ging seine Foul-Strategie lange gut, zwei meiner Spieler schickte er auf diese Weise in die Cas-Box und diverse in die K.O.-Box, an meinem Wrestle-Lino biss er sich jedoch derart die Zähne aus, dass es zu einem Running Gag wurde. Trotzdem musste ich gegen seine Offence am Ende mit 5 Elfen verteidigen. Ich riskierte Kontakt und 2 GFIs mit dem Baum, erzwang immerhin einen 3+ Dodge, der klappte aber, und so konnte Peter ungefährdet in T8 scoren. Und dann kam es: 5 von 5 K.O.s zurück! Mein One Turner ohne Reroll klappte zwar nicht, aber ich war zurück im Spiel. Purplegoo hatte inzwischen sein Dungeon-Match schon gewonnen und konnte chillen, ich musste noch eine Halbzeit spielen, hatte mir aber auch schon ein Bier gegönnt. Sowohl Peter als auch ich waren gelegentlich ein bisschen neben uns, 6 Matches in 2 Tagen sind halt schon hart. Wie soll das bloß beim World Cup werden?

Vielleicht lag es am Bier, aber ich wollte es in diesem Spiel noch mal wissen. Nachdem mein Baum den Tackler in die Cas-Box schickte, pushte ich zum Score und machte ihn in T4. Und wieder kamen 3 von 3 K.O.s zurück! Auch mein Baum machte ein super Spiel, er wurzelte nicht ein einziges Mal und half mir, die Bewegungsspielräume der Menschen einzuengen. Der Oger war nicht viel schlechter (ich glaube 1x Bone Head), aber nachdem er gegen meinen Wrestler (der schon wieder!) nur Both Downs bekam, war er am Boden und ich ging vollen Kontakt. Ein Leap und ein paar Dodges später war der Ball frei und die Menschen komplett zugestellt. Peter versuchte es noch, aber die Position war zu vertrackt, und so musste ich nur für den 2+ Pick-Up ohne Reroll noch mal die Luft anhalten, dann konnte ich das 2-1 markieren. In den letzten zwei Turns hatten meine Wardancers auch noch jeweils eine Cas verursacht, sodass ich am Ende nicht nur die Lizards, sondern auch die Menschen verprügelt hatte (11-7 Cas im Turnier!) Mit diesem Sieg wurde es noch mal spannend für das Ranking…

Ergebnis

Turniersieger war also Purplegoo, Runner-Up war Twyllenimor. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, an Tisch 4 noch was reißen zu können, doch die anderen hatten für mich gespielt, hinter Purplegoo (11 Punkte) waren nur Banelord und ich mit jeweils 10 Punkten, und ich hatte den besseren Opponent Score als Tie-Breaker, vor allem, weil Claymore noch weit nach vorne gekommen war. Damit war ich im Ranking auf Platz 2 von 100 und hatte den League Title! Das 3. NAF-Turnier, das 3. Mal was gewonnen. Langsam wird es unheimlich. Spielmacher gewann die Verlosung und das großartige Khorne-Team. Aber wer will denn schon Khorne spielen, hust. Die anderen Preisträger könnt ihr bestimmt bald auf der Website nachschauen.

Sturmtief Eberhard machte uns dann bei der Abreise noch einige Probleme, alle Züge waren gestrichen, einige von uns schlugen sich dennoch mit einem Mietwagen durch und waren um 2 Uhr nachts in Hamburg. Ich entschied mich, lieber mein Zimmer in der JuHe zu verlängern und am nächsten Tag zurück zu fahren. Das ändert aber wenig daran, dass es ein rundum gelungenes Event war, top Location, top Orga, top Publikum. Ich komme wieder!

Der One Turn Touchdown

Wer auf hohem Niveau Blood Bowl spielen möchte, kommt nicht umhin, sich mit dem One Turn Touchdown zu befassen. Ab einem gewissen Punkt gehört dieser einfach zum Standard-Repertoire, d.h. man muss wissen, wie man ihn macht und wie man dagegen verteidigt.

Besonders für Skaven mit ihren MA9 Gutter Runners und Woodies mit ihren MA8 Sprint Catchers ist der One Turn Touchdown eine wichtige taktische Option, da sie jeweils nur zwei Chainpushes brauchen, um den Receiver in Reichweite zu bringen. Mit Side Step wird es noch einfacher. D.h. wenn der Defensive Drive mit Skaven oder Woodies nicht läuft, ist es meist empfehlenswert, den letzten Reroll für den One Turner aufzubewahren und einen Gutter Runner bzw. Catcher aus der Schusslinie zu halten. Und auch High Elves und Elven Union mit MA8 AG4 haben vernünftige Chancen auf einen One Turner, sobald der Catcher Dodge hat. Dies sind die primären Anwender der Taktik, doch auch Lizardmen, Humans, Dark Elves und Slann haben eine realistische Chance, in nur einem Zug zu scoren. Sogar bei Vampiren ist es schon beobachtet worden. Und mit ein paar +MA und +AG kann es jedes Team. Ich habe es Khemri tun sehen. Kein Scheiß!

Wie man ihn macht

Der Trick beim One Turn Touchdown ist es, durch Chainpushes den eigenen Receiver in Touchdown-Reichweite zu bringen. Manche Coaches haben sogar einen Natural One Turner, also einen Spieler mit MA10 und Sprint, der ohne einen einzigen Chainpush von der Line of Scrimmage in die Endzone laufen kann. Natural One Turners sind eine Pest, ich begreife nicht, warum man sie immer noch nicht abgeschafft hat. Glücklicherweise sind sie in NAF-Turnieren nicht anzutreffen. Also bleibt es bei den Chainpushes.

Außerdem muss man sich überlegen, wie man den Ball zum Receiver bekommt. Da ein One Turner eine menge Würfe im selben Zug bedeutet, sollte man nach Möglichkeit einen Spieler mit Sure Hands und Pass benutzen, um den Ball aufzuheben und zu werfen, jedenfalls wenn dieser AG4 hat.

Bei der Aufstellung gilt es, den Blitz und die Blocks sorgfältig zu planen. Grundsätzlich braucht man bei jedem Block bis auf den letzten einen Push, denn wenn der Gegner am Boden liegt, kann man ihn nicht weiter schieben, und bekanntlich steht es dem Gegner auch offen, einen eventuellen Dodge-Skill nicht einzusetzen, sodass Pow/Push nichts nützt. Daher sollte man wenn irgend möglich versuchen, 3d-Blocks zu bekommen, und auch das will vorher geplant sein.

Mit diesen Aufstellungen muss man sich einfach mal ein wenig beschäftigen und üben, man kann sich Tutorials anschauen (z.B. hier auf Fumbbl), aber man muss schon auch das Prinzip verstehen, um es je nach Aufstellung variieren zu können. Um Trockenübungen kommt man hier nicht herum. Einfach mal einen Nachmittag einplanen, Brett aufbauen (oder Fumbbl Test Mode öffnen), rumprobieren. Dann hat man es auch.

Je nachdem, wie gut der Gegner aufgestellt hat, muss man sich ggf. schon ganz schön anstrengen, 9 Leute um einen Side Stepper herum stellen o.ä. Besonders gegen Nurgle mit ihrer Disturbing Presence und Tentacles kann es schwer werden. Manchmal kann es daher sinnvoll sein, auf Quick Snap zu spekulieren und entsprechend aufzustellen, statt sich an der regulären Position die Zähne auszubeißen. Ich habe schon zweimal in Fumbbl Majors gegen Nurgle einen One Turner mit Quick Snap erzielt, weil ich genau darauf auch spekuliert hatte. Einer davon führte zu meinem coolsten Sieg überhaupt.

Wie man dagegen verteidigt

Die Standard-Aufstellung, wenn der Gegner nur noch einen Zug hat, sieht so aus:

Die Lücken zwischen den Spielern an der LoS erschweren es, genügend Chainpushes zu kriegen. Die Leute hinten bleiben außer Blitz-Reichweite. Wenn man genügend Tackle, Diving Tackle oder Tentacles hat, sollte man dieses gut verteilen.

Gegen Gegner, die eine gute Chance auf erfolgreiche Chainpushes haben (MA9, MA8 Sprint, MA8 Side Step), empfiehlt sich hingegen ein Set-Up, das die Chainpushes erschwert. Hier gibt es wiederum verschiedene Varianten, die effektivste ist die mit 3x Stand Firm, wenn der Gegner kein Juggernaut hat. Drei Side Stepper an der LoS sind gut, doch nicht 100% sicher, solange der Gegner 9 Leute drumherum stellen kann, also brauchen die drei im Zweifel Rückendeckung. Hier ein gutes Set-up, um die Chainspushes auch ohne Side Step oder Stand Firm zu erschweren und gleichzeitig die Dodges möglichst schwierig zu machen:

Dies setzt 11 Spieler voraus, hat man weniger, muss man flexibel sein.

Und was ist mit TTM?

Eine Sonderform des One Turn Touchdowns ist der Throw Team Mate (TTM), der jedem Team mit einem Big Guy und einem Spieler mit dem Right Stuff Skill offen steht. Auch hierauf muss man aufpassen, manche Orc-Spieler z.B. halten dafür extra einen Goblin in der Hinterhand. Allerdings stehen die Chancen mit einem normalen Troll und einem normalen Goblin nicht übermäßig gut. Schon anders sieht es aus, wenn man es mit Brick Farth und Grotty oder mit Puggy Baconbreath (generell AG4 Stunties) zu tun hat.

Der Big Guy muss relativ mittig an der LoS stehen, und dazu Spieler, um ihn frei zu blocken. Dahinter steht der Receiver. Im Backfield müssen genug Leute stehen, um möglichst jeden Kick aufheben und einen Hand Over machen zu können, da die Pass Action für den TTM benötigt wird.

Da der Big Guy mittig steht und ans äußerste Ende der Short Pass Reichweite werfen muss, um die Chance zu maximieren, nach den Scatters in Touchdown-Reichweite zu sein, sollte man sich zur Verteidigung auch genau dort aufstellen:

Ein gut platzierter Kick kann den TTM unmöglich machen, wenn sich der Ball nicht mehr per Hand Over zum Receiver bringen lässt. Und auch den “normalen” One Turner kann ein gut platzierter Kick ganz schön erschweren. Auf der anderen Seite kann ein Touchback die Sache viel leichter machen. Daher sollte man hier nicht zocken, sondern den Kick immer so platzieren, dass der Touchback vermieden wird. One Turner sind ein sehr guter Grund, den Kick-Skill zu nehmen!

10 Gründe, warum du verlierst

Häufig sind es viele Kleinigkeiten und natürlich auch die Würfel, die im Blood Bowl über Sieg und Niederlage entscheiden. Aber es gibt eine Reihe von klassischen Fehlern, die immer wieder auch erfahrenen Coaches unterlaufen und die nicht selten das Match kosten:

1. Du gibst auf

Wenn das Spiel nicht für dich läuft, hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst das Spiel verloren geben, dann verlierst du auch ganz sicher. Oder du kannst konzentriert weiterspielen und nach Möglichkeiten suchen, dich im Spiel zu halten für den Fall, dass Nuffle dir doch noch zu Hilfe kommt. Und das passiert öfter, als du denkst.

2. Du kannst keine One Turner

Der One Turn Touchdown gehört zum Standardrepertoire. Wer sich mit ihm nicht beschäftigt, wird Spiele deswegen verlieren. Ich werde dazu demnächst noch einen eigenen Blogeintrag verfassen.

3. Dein Defensive Set-Up passt nicht zum Spielstand

Viele Coaches haben sich eine bestimmte Startaufstellung in der Defence angewöhnt, z.B. das “Schiffchen”, bei dem fünf Spieler vor dem ersten Blitz geschützt werden können. Sind jedoch nur noch wenige Züge (2-3) in einer Halbzeit zu spielen, ist dies fatal, da es dem Gegner Räume bietet, in die er vorstoßen kann, um einen schnellen Touchdown zu erzielen. In einer solchen Spielsituation benötigst du ein breiteres Set-Up, an dem der Gegner nicht so leicht vorbeikommt. Wenn du dafür zu wenig Leute hast, stell etwas tiefer auf, sodass du den Raum blockierst, in den er muss, um in TD-Reichweite zu kommen.

4. Dein Offensive Set-Up berücksichtigt keine Kick-Off-Events

Der nächste Blitz! kommt bestimmt. Normalerweise solltest du dich immer so gut wie möglich dagegen abschirmen, insbesondere gegen Agility Teams. Nur, wenn du bereits im Hintertreffen bist, musst du es vielleicht mal riskieren, den Blitz! zu vernachlässigen. Und auch andere Kick-Off-Events können das Spiel entscheiden. Im T8 solltest du immer so aufstellen, dass du von einem Riot profitieren kannst. Hat der Gegner sich mit 1 Feld Abstand zur LoS aufgestellt, solltest du wenn möglich so aufstellen, dass du bei Quick Snap zusätzliche Blocks bekommst. Und auch Perfect Defence solltest du im Hinterkopf haben.

5. Du hast passive Skills des Gegners übersehen

Immer wieder gut: Du machst den Dodge, und dann hatte der Gegner Diving Tackle (oder Prehensile Tale, oder gar Shadowing). Du machst den Pass oder Handover, und dann hatte der Gegner Disturbing Presence (oder gar Pass Block)  in Reichweite. Auch Side Step, Stand Firm oder Tentacles zu übersehen, kann fatale Folgen haben. Also aufgepasst!

6. Du hast die Absicherung vernachlässigt

Der Engländer spricht von “Overcommitting”. Du bekommst einen Blitz! oder eine Perfect Defence. Oder der Gegner erleidet einen Turnover. Oder du siehst eine Chance, einen Spieler zu surfen oder den Ballträger zu blitzen. Also wirfst du dein ganzes Team auf diese Gelegenheit, aber der Gegner windet sich irgendwie raus und du bist jetzt völlig nackig. Ein anderes Beispiel ist das langsame Team, das versucht, gegen ein schnelles Team auf der ganzen Breite der Pitch dicht zu machen, und dann kommt doch einer durch und ist dann außer Reichweite. Dafür (oder auch für TTMs) empfiehlt es sich in den meisten Fällen, einen Safety (mit Tackle oder Wrestle) zurückzuhalten. Es geht beim Positionsspiel nicht darum, wo der Ball jetzt ist, sondern darum, wo er nächste und übernächste Runde sein könnte!

7. Du hast dich festgeblockt

In Guides für Anfänger wird erklärt, wie man die Zahl der 2d-Blocks maximiert. Aber es gibt Spielsituationen, in denen genau das tödlich ist, weil dann am Ende nicht genug Spieler übrig sind, um den Ball zu bewegen und/oder abzuschirmen. Ich verwende recht häufig die Taktik, dem Gegner Blocks anzubieten, für die er erst einmal Assists heranschaffen muss, die er sich eigentlich nicht erlauben kann. Wenn er den Köder schluckt und meine Spieler die Blocks überstehen, ist er in Schwierigkeiten.

8. Du hast riskante Optionen zu schnell verworfen

Anfängern wird auch eingebläut, auf riskanten Unsinn zu verzichten und solide zu spielen, Risiken zu minimieren, etc. Was wir den Anfängern nicht erzählen, weil es sie nur verwirren würde, ist, dass der -2d Block zum Standardrepertoire gehört. Gleiches gilt für den 4+ oder sogar 5+ Wurf. Es kommt eben immer auf die Position und den Spielstand an. Eine weitere Option, die oft vergessen wird, ist der Punt (Pass in ein leeres Feld).

9. Du wurdest im Sideline Cage gesurft

Ein klassischer Sideline Cage mit drei Spielern ist ohne Side Step (oder Stand Firm) eine äußerst riskante Sache. Selbst mit Guard- oder Stärke-Vorteil kannst du leicht mit einem -2d Block gesurft werden. Der Elf macht den 5+ Dodge (sh. Punkt 8), der Stunty kann es sogar mit einem 3+ Dodge. Von Vampiren will ich gar nicht anfangen. Und selbst, wenn du das Feld direkt senkrecht zu deinem Ballträger besetzt hast, gibt es zumindest mit Leap, Stunty oder eben Hypnotic Gaze immer noch gute Möglichkeiten, den Ballträger zu surfen.

10. Du wählst immer “Receive”

Viele Coaches wählen grundsätzlich, wenn sie den Coin Toss gewinnen, den Kick-Off zu empfangen. Die Logik ist, dass es von Vorteil sei, als erster die LoS Blocks zu haben. Dies ist jedoch weit weniger zwingend, als du vielleicht denkst. Elfen und Skaven brauchen weniger Leute, um zu scoren, als um zu verteidigen. Außerdem brauchen sie, falls die Verteidigung nicht gelingt, so viele Leute wie möglich für den One Turner. Khemri haben Probleme in der Offence, für sie ist es leichter, den Gegner zu dezimieren, wenn sie sich nicht um den Ball sorgen müssen. Vampire und Slann sind gut darin, den Ball abzujagen, aber weniger gut darin, ihn zu halten. Für all diese Teams kann es von Vorteil sein, zu kicken, wenn sie die Wahl haben. Und also kann es auch für jeden, der gegen diese Teams spielt, von Vorteil sein, selbst zu kicken und ihnen das Spiel aufzuzwingen, das sie nicht haben wollen.

Turniere am Brett in der NAF

Man kann Blood Bowl heute sehr gut online spielen, aber am Brett ist es immer noch am Schönsten. Wer sich dabei national und international mit den besten der Zunft messen will, der muss zu den NAF-Turnieren. Die NAF gehört nicht Games Workshop, sondern wird von Fans organisiert, und sie setzt Maßstäbe. Hier findet man die größten TableTop-Turniere und die stärksten Spieler.

Um an einem NAF-Turnier teilnehmen zu können, muss man NAF-Mitglied sein. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 5 Euro pro Jahr. Die Teilnahmegebühr des Turniers ist darin nicht enthalten, diese wird vom Veranstalter festgelegt. Der HammaBowl, ein mittelgroßes lokales Turnier hier in Hamburg, kostet z.B. 20 Euro, der DungeonBowl in Düsseldorf, das deutsche “Major”, 60 Euro, worin 2x Mittagessen enthalten ist.

Das Besondere an den Turnieren ist das Format: Instant Resurrection. Das bedeutet, die Teams werden nach jedem Spiel zurückgesetzt. Dies sorgt für maximale Chancengleichheit; wer in einem frühen Spiel Verletzungspech hat, wird nicht direkt aus dem gesamten Wettbewerb gekegelt. Üblicherweise stehen 1100k für den Kauf des Rosters zur Verfügung, und es können je nach lokalem Regelwerk eine Reihe von Skills verteilt werden. Manchmal kommen am zweiten Tag noch weitere Skills hinzu. Die Rosters und Skills müssen vor dem Turnier festgelegt werden.

Dieses Format bringt es mit sich, dass einige Rassen viel stärker sind als andere. Um dem entgegenzuwirken, sind die Rassen üblicherweise in Tiers unterteilt, wobei die unteren Tiers zusätzliche Skills und/oder Doubles und/oder mehr Gold und/oder Zugriff auf Inducements und Star Players erhalten. Trotzdem ist Tier 1 in der Regel am Stärksten, und innerhalb des Tier 1 haben sich vier Rassen statistisch als die effektivsten herauskristallisiert: Waldelfen, Untote, Echsenmenschen und Dunkelelfen. Diese wird man auf Turnieren überproportional antreffen, wobei es wohl auch unterschiedliche “Metas” von Land zu Land gibt (und natürlich auch immer ein paar Verrückte, die mit Stunties antreten).

Für eine Partie werden üblicherweise 2:15 h veranschlagt, was ein gewisses Spieltempo voraussetzt. Bei den meisten Turnieren werden 3 Partien pro Tag gespielt. Damit jeder Teilnehmer die volle Anzahl an Matches spielen kann, werden die Turniere im Schweizer System durchgeführt, d.h. nach der ersten Runde wird eine Tabelle aufgestellt, und nun spielt der erste gegen den zweiten, der dritte gegen den vierten usw. Dies wird jede Runde wiederholt, wobei allerdings niemand zweimal gegen denselben Gegner spielt. Wer dann am Ende oben steht, hat theoretisch gegen die stärksten Gegner bestanden. Üblich ist, dass auch die Tische entsprechend nummeriert sind, d.h. die Führenden spielen an Tisch 1, die dahinter an Tisch 2, usw. Normalerweise tritt jeder Coach für sich an, es gibt aber auch Teamwettbewerbe wie z.B. den German Team Bowl, in denen Squads aus mehreren Coaches gegeneinander antreten. Dabei darf jede Rasse pro Squad nur einmal vertreten sein.

Die Ergebnisse werden in die Datenbank der NAF-Seite aufgenommen, wo man sich auf der Coach Page eines Mitglieds dessen Turnierergebnisse und Rankings mit den verschiedenen Rassen ansehen kann. Neben klassischem Blood Bowl werden in der Datenbank auch Turniere in Dungeonbowl, Deathbowl, Sevens, Streetbowl und Online geführt. Die Rankings sind ebenfalls nach diesen Kategorien getrennt und lassen sich u.A. nach Nationen filtern. Leider ist die Seite recht langsam, aber es macht schon viel Spaß, hier zu stöbern.

Das größte Ereignis des NAF-Kalenders ist der World Cup, der alle vier Jahre ausgetragen wird, wobei das Gastgeberland wechselt. Das Turnier geht über drei Tage / neun Spiele und ist ein Teamwettbewerb mit 6-köpfigen Squads. Der letzte World Cup fand 2015 in Lucca (Italien) mit knapp 1000 Teilnehmern statt. Die Gastgeber waren auch die Sieger in Gestalt des Teams “Masters of Tilea”. Der nächste World Cup wird vom 3. bis 6. Oktober 2019 in Dornbirn (Österreich) ausgetragen. Eine Qualifikation ist nicht erforderlich, die Anmeldung steht jedem offen.

In Jahren, in denen kein World Cup stattfindet, haben wir den Eurobowl. Anders als beim World Cup gibt es beim Eurobowl tatsächlich Nationalmannschaften, d.h. es gibt ein offizielles Team Deutschland (Spitzname: “Ze Germans” oder “die Mannschaft”). Es handelt sich um 8-köpfige Squads, die jeweils in nationalen Auswahlverfahren bestimmt werden. Für alle, die nicht in den Kader kommen und trotzdem hinfahren wollen, findet parallel das EurOpen statt. Der diesjährige Eurobowl war in Cardiff (Wales). 22 Nationen traten an, Rekordmeister England siegte, Deutschland belegte in einem engen Feld den 10. Platz. Nächstes Jahr wird es wegen des World Cups keinen Eurobowl geben. 2020 ist Polen das Gastgeberland.

Ich habe bislang vier NAF-Online-Turniere (auf Fumbbl) und zwei “richtige” NAF-Turniere gespielt. Die Intensität von sechs Spielen in zwei Tagen, am Brett, Auge in Auge mit dem Gegner, ist noch mal eine ganz andere als online. Und das Coaching-Niveau an den vorderen Tischen ist durchaus nicht zu verachten. Ganz davon abgesehen, dass es einfach cool ist und sehr viel Spaß macht, all diese Blood-Bowl-Verrückten zu treffen. Ich kenne eine Reihe von Coaches, die sich nach längerer Online-Karriere in die TableTop-Welt hinaus gewagt haben, und alle von ihnen, mich eingeschlossen, waren sofort angefixt. Ich kann es jedem nur empfehlen!

Fumbbl Blackbox Trophy

Heute möchte ich über ein besonderes Blood-Bowl-Event berichten, das im Oktober in die zweite Saison geht: die Fumbbl Blackbox Trophy. Fumbbl ist bekanntlich eine Website, über die man kostenlos mit einem Java Client Blood Bowl spielen kann. Die Seite ist altbacken und unübersichtlich, verfügt aber über sehr viele Optionen, die größte Community dieser Art im Netz, und in den Ranked Divisions ein sehr hohes Coaching-Niveau. Es gibt vermutlich nirgends sonst so viele unterschiedliche Möglichkeiten, sich mit anderen Blood Bowlern zu messen:
  • Coach Rating ist ein Elo-Rating, das alle Spiele in den Ranked Divisions (Ranked und Blackbox) wertet, sozusagen eine Formkurve.
  • Die Official Tournaments sind eine Reihe von K.O.-Turnieren mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen und Preisen. Trophäen werden auf dem Coach-Profil vermerkt.
  • SR Ranking ist ein inoffizielles Ranking der Turnierspieler, das sich an der ATP-Weltrangliste orientiert.
  • Die NAF Online Tournaments sind eine Kooperation mit der weltgrößten Tabletop-Blood-Bowl-Organisation, der NAF. Die Turniere verwenden die Regelwerke ausgewählter Table-Top-Events. Für NAF-Mitglieder wird ein NAF-Online-Ranking nachgehalten.
  • Hinzu kommen zahlreiche Ligen, die jeder selbst organisieren kann, einige von ihnen groß und traditionsreich. Hier gibt es besonders viele Optionen (verschiedenen Varianten der Regeln oder auch Custom Rosters wie Secret League).
Aber der wohl härteste Wettbewerb, der momentan auf Fumbbl existiert, ist die Blackbox Trophy. Blackbox ist eine der beiden Ranked Divisions auf Fumbbl. Sie zeichnet sich durch zufallsbasiertes Matchmaking aus: Im Viertelstundentakt können Teams aktiviert werden, diese werden dann anderen Teams mit möglichst gleichem Team Value zugelost. Der Vorteil ist, dass es kein Cherrypicking gibt wie in Ranked, jeder muss auch gegen die härtesten Gegner ran. Der Nachteil ist, dass es ein Übergewicht an bashigen Rassen gibt (insb. Chaos, Nurgle, Chaos Dwarf, Dwarf, Orc) und dass Partien nur zustande kommen, wenn mindestens vier Coaches zur gleichen Zeit aktivieren. Vor gut einem Jahr drohte die Blackbox die kritische Masse an Coaches zu verlieren. Ein User, der sich JakeSteel nannte, schlug daher die Trophy vor (seinerzeit Steel Gauntlet genannt): Jeder Teilnehmer erstellt fünf Rookie-Teams. Die verfügbaren Roster richten sich nach einem Punktesystem, das die Coaches zwingt, auch schwächere oder weichere Rosters zu wählen. Fumbbl griff die Idee von offizieller Seite auf und implementierte sie auf der Seite. Die Sache wurde ein voller Erfolg, und manche behaupten, sie hätte die Blackbox gerettet. Zu den amüsanten Randnotizen gehört, dass JakeSteel selbst spurlos verschwand und nie ein einziges Spiel in der Trophy spielte. Die erste Saison begann im Oktober 2017 und endet am 30. September 2018, der Wettbewerb läuft also ein volles Jahr. Innerhalb dieses Jahres waren 200 (!) Spiele zu machen, 40 mit jedem der fünf Teams. Ein Teamwechsel war ausgeschlossen, egal wie viel Prügel das Team bezog. Um zu gewinnen, musste man also nicht nur jedes Spiel auf Sieg spielen, sondern dabei auch noch das Team entwickeln, und das in der Blackbox. Eine wahre Herkulesaufgabe. Auf der Trophy-Seite sind die Punktestände aufgeführt. Der französische Tabletop-Crack fxiii liegt nach 200 Spielen auf Platz 1, mit einer Siegesquote von unfassbaren 75 % (zur Erinnerung: mit lauter Tier-2-Rosters). Der amerikanische Fumbbl-Held happygrue schien lange ein ernsthafter Konkurrent, nach einer schlechten Serie mit seinen Slann hat er jetzt, nach 189 Spielen, aber nur noch Chancen auf Platz 2. Insgesamt finden sich an der Spitze einige der besten Blood-Bowl-Coaches der Welt. Für Normalsterbliche wie dich und mich geht es da wohl eher ums Dabeisein und um eine respektable Platzierung, als um den Sieg. Aber hey, du läufst ja einen Marathon auch nicht, weil du denkst, dass du Erster wirst. Die zweite Saison startet im Oktober. Das Regelwerk wird leicht modifiziert werden, wir warten noch auf die endgültige Ankündigung. Es sieht aber danach aus, dass die Zahl der Spiele von 200 auf irgendwas zwischen 120 und 150 reduziert wird. Wer sich also für einen brauchbaren Coach hält und auf der Suche nach einer echten Herausforderung ist: auf geht’s! Ich habe die erste Saison verpasst, aber diesmal bin ich am Start.